Donnerstag, 18. Dezember 2014

strange is the new fruit - Jahrescharts 2014

Die besten Platten 2014

OK, wow, das Jahr ist schon wieder fast vorbei. Ging mal wieder schnell, aber irgendwie scheine ich das mit zunehmenden Alter jedes Mal zu schreiben. Gepostet habe ich 2014 wieder deutlich mehr Songs, auch wenn ich an das Rekordjahr 2012 nicht mal annährend ran komme. Nach wie vor halte ich mich recht knapp, aber besser als gar nichts zu schreiben, finde ich.

Auch 2014 war wieder ein sehr gutes Jahr was Konzerte betrifft. Angefangen hat das Konzertjahr mit Kylesa im Januar. Für Defeater hatte ich zwar schon eine Karte, konnte jedoch krankheitsbedingt nicht zur Show gehen. Im Februar habe ich dann Tickets für die großartige Show von Allison Weiss und Matt Pryor im Privatclub gewonnen gehabt, was sehr cool war, da ich vermutlich sonst gar nicht erst hingegangen wäre. Im März habe ich dann innerhalb von drei Tagen, drei der vielversprechensten deutschsprachigen Bands live gesehen: Heisskalt, Marathonmann (je mit Accoustic-Shows) und KMPFSPRT (hier stand lustigerweise die komplette Show über Casper neben mir). Die Show von More Than Life habe ich leider verpasst gehabt, was mich im Nachhinein doch sehr ärgert!

Im April ging es dann weiter mit Brand New im Bi Nuu und mit Mai mit verpassten Shows von NOFX und Touché Amoré, wobei mich letztere besonders geärgert hatte. Dafür gab es im Juni Against Me erstmals mit Laura Jane Grace und INVSN als Support im Lido und die überragende-alles-in-den-Schatten-stellende-Show von Quicksand im SO36. 19 Jahre Warten, die sich definitiv mehr als gelohnt haben!

Aufgrund des Halbfinal-Spiels gegen Brasilien habe ich im Juli leider auch die Show der 7 Seconds verpasst, aber ich bin mehr als froh das legendäre 1:7 live am Fernseher verfolgt zu haben! Im August habe ich wiedermal Tickets gewonnen gehabt und mir mit Jan die Show von Kids Insane und Useless ID im Comet Club angeschaut sowie mit Walter Schreifels und Jim Adkins auf dem Badeschiff ein weiteres Highlight 2014 erlebt gehabt! Im September gings dann nochmals zu INVSN, die dieses Mal als Headliner im Privatclub spielten.

Im Oktober habe ich die Jubiläumsshows von Boysetsfire leider verpasst, da sie viel zu schnell ausverkauft waren, die After the Eulogy Show hätte ich zugern gesehen gehabt! Im November gab es dafür mit Marcus Wiebusch und Rocky Votolato nochmals zwei richtig schöne Konzerte. Und im Dezember dann der krönende Abschluss mit Marathonmann und Heisskalt jeweils im Magnet Club und dieses Mal mit Strom und voller Band!

Aber eigentlich sollte es bei diesem Blogpost ja nicht um Shows gehen, sondern um die besten Platten, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden.

Anyway, wie schon 2007200820092010, 2011, 2012 und 2013 in der gewohnten Top 7. Here we go with die besten Platten 2014:

KMPFSPRT - Jugend Mutiert

Nachdem in den letzten Jahren nach der Auflösung von Muff Potter, alle möglichen Bands als legitime Nachfolger gehandelt wurden, steht es mit dem Debütalbum von KMPFSPRT entgültig fest, dass nur KMPFSPRT diese Ehre gebührt! Auch Walter Schreifels hat es erkannt: "KMPFSPRT klingen wie eine Mischung aus 'Hot Water Music' und 'Title Fight'". Egal ob im Vorprogramm von Jennifer Rostock oder einer Late-Hour-Show im kleinen Club, KMPFSPRT geben immer Vollgas. Leider kommt David Schumann, der Autor von den Tokyo Diaries, somit leider gar nicht mehr zum Schreiben seines ersten Romans, aber vielleicht folgt ja irgendwann mal ein Buch mit Anekdoten über das Leben auf Tour mit KMPFSPRT, ich freu mich jetzt schon drauf!




Heisskalt - Vom Stehen und Fallen

Zunächst war ich nur aufmerksam, als ich mitbekommen habe, dass die Jungs von Chimperator ein Sub-Label gegründt haben, um auch HipHop fremde Bands zu veröffentlichen. Die erste EP von Heisskalt aus Stuttgart hatte mit Der Mond, Hallo und Dezemberluft schon massig Hits drauf, klang mir allerdings etwas zu glatt produziert, als ob man die Airplays im Radio schon im Hinterkopf gehabt hätte.

Mit dem Debütalbum kam dann doch alles anders als erwartet, plötzlich Ecken und Kanten und ordentlich Druck! Klingt dieses Mal deutlich mehr nach live im Club als nach Radio. Musikalisch voll auf meiner Wellenlänge und auch die Texte sind super. Vor allem der Text von Das bleibt hier ist ziemlich genial, da Bandnamen einfach eingedeutscht und stilvoll zusammengesetzt wurde. Klingt anfangs etwas kryptisch, macht aber voll Spaß, wenn man den Bandnamen erkennt. Live sind die Jungs auch der absoluter Knaller, daher wird man von Heisskalt in den nächsten Jahren sicherlich noch eine Menge hören!




Marathonmann - ...und wir vergessen, was vorn uns liegt 

Nachdem es Marathonmann im vergangenen Jahr mit Ihrem Debütalbum Holzschwert leider nicht in meine Top 7 geschafft haben, haben sie in diesem Jahr die Konkurrenz locker hinter sich gelassen. Im Frühjahr erschien die EP Kein Rückzug, Kein Aufgeben und im Sommer folgte bereits das zweite Album der fleißigen Münchener!

Bei einer Accoustic-Session im Ramones Museum wurden bereits viele neue Songs vorgestellt, die defintiv Bock auf mehr machten. Die Songs sind einfach der Hammer und die Texte allesamt super, siehe Onkalo. Aber vor allem berührt mich der Song Abschied jedes Mal sehr. 

Nicht zuletzt kann ich mich für den Faible der Band für Filme und Popkultur im Allgemeinen sehr erwärmen. Die Tatsache, dass ich Marathonmann in den vergangenen zwei Jahren bereits schon vier mal live gesehen habe, spricht eindeutig dafür, dass mich diese Band noch lange begleiten wird.




More Than Life - What's Left Of Me

OK, nach drei deutsprachigen Bands folgt nun eine Hardcore Band aus England, die mich mit ihrem zweiten Album nachhaltig begeistert haben. Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich More Than Life zusammen mit Defeater und Together im Cassiopeia live gesehen und war damals schon beeindruckt. Aber das zweite Album hat mich nun vollens überzeugt, um so ärgerlicher, dass ich die Show im März diesen Jahres leider verpasst habe. What's Left Of Me ist voll mit tollen Melodien, treibenden Drums und einem leidenschaftlichen Sänger - emotionaler Hardcore at it's best!




INVSN - INVSN

Als ich 2013 zum ersten Mal Down in the Shadows von INVSN gehört habe, war ich noch recht erstaunt, wie rockig die neue Version von Dennis Lyxzéns neuer Band ist. Zunächst begann alles mit The Lost Patrol, woraus dann die The Lost Patrol Band wurde, welche wiederum anschließend in Invasionen unbenannt wurde und Dennis erstmals auf schwedisch sang. 2014 wurde aus Invasionen dann INVSN wieder mit englischen Texten, um international auftreten zu können. Der Auftritt im Vorprogramm von Against Me, erstmals mit Laura Jane Grace im Lido hat mich restlos überzeugt und das Album ist sicherlich eins der meist gehörten Alben 2014, es reiht sich Hit an Hit. Bei der Show im September hatte ich dann ein kleines Jubiläum, da es meine insgesamt 10. Show war, die ich von Dennis Lyxzen gesehen habe. Mit Refused, The (International) Noise Conspiracy, The Lost Patrol Band, AC4 und eben INVSN mit fünf verschiedenen Bands. This is forever!



Grey Gordon  - Forget I Brought It Up 

Letztes Jahr habe ich Grey Gordon als Support von Marathonmann im Cassiopeia gesehen. Damals spielte der stark tätowierte Straight Edger seine Songs solo mit Akustikgitarre. Auf seinem Debütalbum Forget I Brought It Up ist Grey Gordon nun mit Band zu hören und er hat sich auch soundmäßig weiter entwickelt, da klingt doch sehr viel Jawbreaker durch. Leider ist seine Platte bisher noch nicht bei Bis Aufs Messer, dem Plattenladen meines Vertrauens, erhältlich gewesen, so dass ich sie mir nur über Spotify anhören konnte. Ich würde mich riesig freuen, wenn Grey Gordon im nächsten Jahr dann mit Band auf Tour kommen würde, mal sehen...


 

Hello Saferide - The Fox, the Hunter and Hello Saferide

Hello Saferide begleitet mich schon seit 2006, als ich ein Auslandssemester in Hultfred/Småland verbracht habe. Mittlerweile ist The Fox, the Hunter and Hello Saferide das dritte Album + drei weitere Alben, die Annika Norlin unter dem Namen Säkert! veröffentlicht hat - zwei davon auf Schwedisch und das dritte Album als eine Art Best-of auf Englisch, passenderweise på engelska betitelt...

Zunächst war ich nicht ganz überzeugt, als ich ich mir die Songs auf Spotify angehört habe. Aber irgendwie habe ich mir das Album immer wieder angehört, bis sich die Songs plötzlich anhörten, als würde ich sie schon seit Jahren kennen. Das Album konnte ich mir leider bisher weder auf CD oder LP holen, da entweder nicht verfügbar oder mit 25-30 Euro zu teuer ist. Zum Glück bringt mir Anna jetzt aus Schweden das Album mit. Das Buch Texter mit allen Lyrics von Annika Norlin ist leider bis auf die englischen Lyrics komplett auf Schwedisch, denn die Linernotes zu den Songs hätte mich doch sehr interessiert. Ich muss unbedingt mal wieder anfangen Schwedisch zu lernen...


 
Leider haben es mal wieder einige tolle Bands nicht in die Top 7 geschafft. Bei Monochrome muss ich mir das Album Unita unbedingt nochmals genauer anhören, das ging trotz großer Vorfreude etwas an mir vorbei. Die Beatsteaks konnte mich mit ihrem Hit Gentleman of the Year völlig begeistern, allerdings muss ich mir das Album erst nochmals anhören, hab ich noch nicht geschafft, das am Stück durchzuhören. Marcus Wiebusch konnte zwar mit einzelnen Songs auf seinem ersten Soloalbum überzeugen, aber leider waren da auch so ein paar Nummer drauf, die mich beim Hören regelrecht nerven. Red Tape Parade haben eine tolle Abschieds-7" veröffentlicht und Get Well Soon gar eine 10"-Triologie, die mir richtig gut gefällt. Auch habe ich mich sehr darüber gefreut, dass Fugazi nach 13 Jahren mit der Veröffentlichung von First Demo wieder von sich haben hören lassen. Aber ich dachte mir ist ist doch irgendwie unfair den Bands gegenüber, die gerade mal ihr Debütalbum veröffentlicht haben und das sind immerhin gleich 4 (!) Stück in meinen Top 7!


Wow,  das war jetzt aber wieder ein dicker Blogpost  wenn ich nur immer so viel schreiben würde. Aber da kommen wir genau zu dem Punkt, denn wie bereits 2012, wird auch im neuen Jahr wieder ein sehr besonderer Mensch in mein Leben treten und die Zeit zu schreiben wird wieder recht knapp werden. Mal sehen, wie das klappen wird.

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und Happy Chanukka sowie alles Gute für 2015, stay tuned!

Sonntag, 14. Dezember 2014

Tiger Lou - Homecoming #2

 Tiger Lou

 Tiger Lou mit einem neuen Song nach 6 Jahren Pause!



2015 soll dann sogar ein neues Album kommen, zudem spielen Tiger Lou am 08.03.2015 im Magnet Club in Berlin, juhu!

Freitag, 12. Dezember 2014

Together - Melencolia

Together

Am 15.12.2011 spielten Together zusammen mit More Than Life und Defeaterim Cassiopeia. Normalerweise brauche ich nicht mehr als eine Supportband, aber an diesem Abend habe ich gleich drei großartige Hardcorebands gesehen, das war natürlich der Hammer. Together sind aus Aschffenburg und haben mit ihrer ersten 7" einen richtigen Knaller veröffentlicht.

Wer den Song Melencolia in besserer Qualität hören möchte, klicke einfach auf den Link, der Authentizität wegen, habe ich lieber die Live-Version gepostet.



"Endless fear is eating me. Day by day. Monotony. Loneliness is killing me. I can't escape this tragedy."


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Get Well Soon - 10" Triologie

Get Well Soon

Nachdem in diesem Jahr kein neues Get Well Soon Album veröffentlicht wurde, hat Konstantin Gropper zum Jahresende doch noch einen ganz besonderen Output am Start. So wurden an drei Freitagen im November jeweils eine 10" EP, bzw. Download/Stream veröffentlicht. Die Ideen zu den Songs bestanden wohl schon länger, ließen sich jedoch nicht unbedingt auf einem Album vereinen. So fallen die drei EPs an sich doch recht unterschiedlich aus, wenngleich sie auch typisch Get Well Soon-isch sind. Zusammengehalten werden sie durch das Artwork, das jeweils von Hermann Schenkel stammt.

The Lufthansa Heist 
Die erste EP ist eine Referenz an all die Bands, die Konstantin Gropper in jungen Jahren dazu inspiriert und motiviert haben, Gitarre spielen zu wollen und eine Band zu gründen. 


 

Henry – The Infinite Desire of Heinrich Zeppelin Alfred von Nullmeyer
Die zweite EP ist eine Art Tribut an Arnold Stadler und dessen Roman “Der Tod und ich, wir zwei” mit der sich Konstantin Gropper für die Inspiration in den  letzten Jahren bedankt.  



Greatest Hits
Coverversionen haben bei Get Well Soon ja schon eine gewisse Tradition. Auf der dritten EP covert Konstantin Gropper neben drei Welthits auch noch drei "Geheimhits".

  

Toll, dass uns Konstantin Gropper diese Songs nicht vorenthalten hat. 30 Inches of Get Well Soon...

Sonntag, 7. Dezember 2014

Fugazi - Merchandise (Demo)

Fugazi

Nach 13 langen Jahren gibt es endlich eine neue Veröffentlichtung von Fugazi! Es sind zwar keine neuen Aufnahmen, schließlich sind die ersten Demoaufnahmen von Fugazi aus dem Jahr 1988, aber die Freude ist trotzdem riesengroß! Es ist toll, die bekannte Songs in dieser ursprünglichen Natürlichkeit zuhören!



Dies macht sehr deutlich, wie sehr Fugazi ihrer Zeit voraus waren und wie sehr sie in der heutigen Musiklandschaft fehlen. Eine essentielle Veröffentlichung, zumal die Songs in der Form nur als Tape herausgegeben wurden und nur ein Song aus der Session In Defense of Humans 1989 auf dem State of the Union Sampler veröffentlicht wurde. Mit Turn Off Your Guns ist sogar noch ein bisher gänzlich unveröffentlicher Song dabei!

Freitag, 5. Dezember 2014

Antilopen Gang - Beate Zschäpe hört U2

Antilopen Gang

Lange gab es keinen HipHop mehr auf strange is the new fruit. Nun endlich hat mal wieder ein Song meine Ohren erreicht, den ich euch auch gern präsentieren möchte. 2013 musste die Antilopen Gang einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, als sich ein Mitglied der Band das Leben nahm.


Ein Jahr später haben die verbliebenen drei Mitglieder nun einen Vertrag bei JKP unterschrieben, dem Label der Toten Hosen.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Shift - Division

Shift

Nachdem ich nun schon länger auf der Suche nach Videomaterial von Shift war, bin ich nun endlich fündig geworden. Irgendwie scheint niemand mehr diese großartige Post-Hardcore Band aus New York City auf dem Schirm zu haben. 



1995 habe ich Shift im Vorprogramm von Earth Crisis (!) im Cat Cafe in Ulm gesehen und war schwer begeistert, so dass ich mir sofort die EP Pathos und das Debütalbum Spacesuit besorgt habe, die sich heute noch regelmäßig auf meinem Plattenteller drehen. Samantha Maloney spielte später dann sogar noch bei Hole, Eagles of Death Metal, Peaches und Mötley Crüe (!) Schlagzeug...