Samstag, 9. März 2019

Meine 55 besten schwedischen Alben

Meine 55 besten schwedischen Alben/EPs/7"s

In seiner 312. Ausgabe widmet sich das VISIONS mit einem Schweden-Special u.a. den 55 besten schwedischen Rockalben. Da ich dort leider eine Menge meiner persönlichen Lieblinge vermisst habe, dachte ich mir, schreibe ich doch einfach meine eigene Liste, sonst passiert hier ja bis zu den Jahrescharts sonst nichts auf meinem Blog. Daher gleich vorneweg der Hinweis, dass diese Liste keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit erhebt! Im Gegenteil, diese Liste ist komplett subjektiv und es werden nur schwedische Alben, Bands oder Künstler ausgeführt, die mir persönlich etwas bedeuten und deren Alben, Singles, etc. in auch in meiner persönlichen Sammlung habe.

So, normalerweise schreibe ich auf meinem Instagram Account meist auf Englisch, aber hier werde ich einfachheitshalber auf Deutsch schreiben, da die Leserschaft bei meinem Blog recht überschaubar ist...

Es folgen in unbestimmter Reihenfolge meine 55 besten schwedischen Alben/EPs/7"s:

1. Starmarket - Calendar (1996, Dolores Records)
Ich habe 1996 Starmarket im Vorprogramm von Texas is the Reason für mich entdeckt und mir beim Konzert deren Minialbum Calendar gekauft. Bis heute zählt Calendar für mich zum Besten, was je komponiert, aufgenommen und veröffentlicht wurde! Ich schätze mich sehr glücklich, Jahre später dann sogar Starmarket auf strange fruit veröffentlicht zu haben. Als ich Starmarket 2018 bei ihrer Reunionshow in Stockholm wieder live sehen konnte, spielten sie bis auf Sell Your Friends alle Songs von Calendar und ich war sehr glücklich und nach dem Konzert auch ziemlich heiser vom Mitsingen. Ich freue mich schon sehr auf den Rerelease von Calendar auf Vinyl!!

2. Moonbabies - The Orange Billboard (2004, Chalksounds/strange fruit/Startracks)
Es ist immer noch schwer zu verstehen, dass wir damals die Möglichkeit hatten, ein Album zu veröffentlichen, dass so viel größer war als unser kleines Label. In einer gerechten Welt müsste The Orange Billboard in sämtlichen Best-of Listen geführt werden, in denen es um zeitlose Klassiker geht. Nennt es Shoegaze, Dreampop, IndieRock oder wie auch immer, aber The Orange Billboard ist ein zeitloser Meilenstein, den leider viel zu wenige Menschen kennen.

3. Refused - The Shape of Punk to Come (1998, Burning Heart Records)
Refused hatte ich 1995 im Vorprogramm von Snapcase zum ersten Mal kennengelernt und war sofort begeistert von der unbändigen Energie, die von der Band ausging. 1998, ich lebte gerade in England, bekam ich mein OX-Abo nachgeschickt, hörte ich auf der beiliegenden CD mit Liberation Frequency einen neuen Refused Song vom neuen Album The Shape of Punk to Come und war zunächst etwas irritiert, hörte mir aber den Song immer wieder an und konnte es dann kaum noch erwarten, wie denn wohl der Rest des Albums klingt. Ja und der Rest ist Geschichte, ein absolutes Ausnahmealbum, das die Grenzen von Hardcore sprengt und seinem Albumtitel gemäß seiner Zeit weit voraus ist.

4. Abhinanda - The Rumble (1999, Desperate Fight Records)
Abhinanda galten immer ein wenig als die kleinen Brüder von Refused, toller mitreissender New School Straight Edge Hardcore nur eben auf einem wesentlich kleiner Label. Aber auch mit ihrem dritten Album sprengen Abhinanda die Grenzen von Hardcore, musikalisch wie auch optisch, doch während Refused nach ihrer Auflösung Legendenstatus erlangen, geraten Abhinanda leider in Vergessenheit, bis 19 Jahre später The Rumble endlich auf Vinyl veröffentlicht wird und endlich wieder vermehrt über diese tolle Album gesprochen wird. Nur leider immer noch viel zu wenig für meinen Geschmack!

5. Final Exit - Umeå (1996, Desperate Fight Records)
Als ich 1997 zum ersten Mal in Stockholm war kaufte ich mir bei Sound Pollution das Album Umeå von Final Exit. Final Exit bestand damals aus Mitgliedern von Refused und Abhinanda, aber diese waren nur mit Pseudonymen im Booklet benannt. 2007 haben ich leider die Once in a lifetime Chance verpasst Final Exit bei ihrer Reunionshow live zu sehen, die sie im Rahmen vom Umeå Open gespielt haben. Ich habe zwar die DVD von der Show, aber dies ist leider nur ein schwacher Trost. Umeå Hardcore!!

6. ABBA - Take a Chance on Me (1978, Polydor)
Der erste Song von ABBA, den ich je bewusst von ihnen gehört habe, war die Single Take a Chance on Me. Die Mädchen im Sportverein übten dazu einen Tanz ein, wir kamen gerade vom Fußballtraining und wurden weg geschickt, weil die Mädchen dachten, die Jungs wollen nur glotzen und sich über sie lustig machen. Ich wollte jedoch nur diesen Song hören und unbedingt wissen von wem der ist. Irgendwie bekam ich dann die Single und hörte mir den Song immer und immer wieder an. Noch heute habe ich eine Schwäche für die Hits dieser schwedische Ausnahmeband und Weltstars, auch wenn einfachheitshalber mittlerweile meistens Gold das Greatest Hits Album läuft.

7. Leiah - Surrounded By Seasons (2001, Genet Records)
Ach, wenn ich an Surrounded By Seasons denke, habe ich immer sofort die Zeile "Everything is Easy with your body next to mine" von Colours Run Static, dem Opener des Albums, im Ohr! Leiah tourten damals wie wild und es war jedes Mal ein Fest. Ich freu mich schon riesig, dass Leiah in diesem Jahr auch eine Reunionshow in Berlin spielen werden und ich mir dann endlich Surrounded By Seasons auf Vinyl kaufen kann, nachdem es das Album 18 Jahre lang nur als CD gab.

8. Last Days of April - Angel Youth  (2000, Green Hell Records)
Wenn ich Angel Youth auflege bin ich Kopfkinomäßig sofort wieder in meiner Studenten-WG in Fulda, die Wände in meinem Zimmer sind Orange gestrichen, ich liege auf meiner Matratze und bin froh darüber, dass mein Marantz-Plattenspieler über eine Repeattaste verfügt, so dass sich zumindest die A-Seite für immer in mein Gehirn eingebrannt hat. Als ich Last Days of April 2018 bei der Reunion von Starmarket in Stockholm zum ersten Mal live sehe, habe ich bei Aspirins & Alkohol ein breites Grinsen im Gesicht, obwohl ich damals schon Straight Edge war, war einfach ne tolle Zeit!

9. Neverending... - Perfume for the Youth (1999, Kriminal Feet Records)
Neverending... haben neben ihrer EP auf We Bite lediglich 5 Songs auf einer 7" und zwei Split-7"s veröffentlicht, dennoch höre ich diese Band schon mein halbes Leben lang und denke mir immer wieder, was wohl wäre, wenn Neverending... damals ein Album aufgenommen hätten. Ich bin auf alle Fälle sehr froh darüber, dass ich Neverending... einmal live erleben durfte und, dass es diese Songs gibt. Schon zur Zeit, als strange fruit noch ein aktives Label war, hatten wir die Idee alle Songs als Compilation zu veröffentlichen. Immer wieder denke ich daran,  zumal es noch einen unveröffentlichten Song gibt, der es unbedingt verdient gehört zu werden!

10. Millencolin - Tiny Tunes (1994, Burning Heart Records)
So nach den ganzen Hardcore, Emo und Pop Alben, muss ich jetzt natürlich auch noch ein paar Punkalben in die Top 10 unterbringen, falls überhaupt jemand es geschafft hat, bis hier her mitzulesen. Ich befürchte, der Blogpost wächst mir bereits jetzt schon über den Kopf. Gedanken sortieren und aufräumen und da fällt mir natürlich sofort Mr. Clean ein, ein Überhit. Aber auch ansonsten tummeln sich auf Tiny Tunes jeden Menge Hits, die mich an lange Fahrten zu Konzerten denken lassen, bei denen wir im Auto lauthals mitgesungen haben. Good Times!

11. Randy -  You Can't Keep A Good Band Down (1998, Ampersand Records)
Das Album haben ich eine Zeit lang rauf und runter gehört und während ich diese Zeilen schreibe fällt mir ein, dass ich dies schnellsten Mal wieder wiederholen sollte. Tolle mitreissende Songs, großartige Texte und auch live waren Randy eine Wucht. Das Einzige was mich an dem Album stört, ist, dass es mir damals auf CD gekauft habe und die LP auf Rugger Bugger Disc ist heutzutage leider viel zu teuer. Daher wäre es dringend einmal Zeit für einen Reissue.

12. Fireside - Do Not Tailgate (1996, Startracks/American Recordings)
Ursprünglich wurde Do Not Tailgate 1995 auf Startracks veröffentlicht, ich habe mir das Album als American Recordings Rerelease allerdings erst 1998 gekauft, als ich damals in England gelebt habe. Zuvor hatte ich es nur auf Tape und seit 2016 endlich auf Vinyl, nur eben leider als Missprint, da der Song Cement leider doppelt vorhanden ist und In Place leider komplett fehlt. Ein Hoch auf Testpressungen! Not In My Palace ist einer meiner absoluten Lieblingssongs!

13. Kristofer Åström & Hidden Truck - Northern Blues (2001, Startracks)
Ok, All Lovers Hell ist natürlich der Überhit auf dem Album, der alle anderen Songs überstrahlt. Aber dennoch funktioniert Northern Blues auch auf Albumlänge hervorragend. 2002 spielte Kristofer im Rahmen der Popkomm ein Showcase. Wir waren mit strange fruit auch dort, um die Show anzuschauen und um uns mit Fredrik von Startracks zu treffen. Da wir damals sowieso immer mit unserem Distro unterwegs waren, übernahmen wir kurzerhand auch den Merchstand für Kristofer. War eine tolle Show und vor allem auch ne tolle Zeit damals...

14. Tiger Lou - Is My Head Still On? (2004, Startracks/Riptide Recordings)
Das Album wurde selbstverständlich original auf CD auf Startracks veröffentlicht, aber ich bin sehr froh darüber damals die limitierte Pressung auf gelben Vinyl auf Riptide Recordings bekommen zu haben. Bei der Textzeile aus Oh, Horatio "I met Horatio five years ago, outside of Munich on the way to Rome" habe ich mir immer vorgestellt, dass dies vor dem Kafe Kult sein könnte, wo wir damals häufiger bei Shows waren. Das Album ist wirklich zeitlos und auch wenn sich der Sound von Tiger Lou über die Jahre verändert und weiterentwickelt hat, so freue ich mich doch immer wieder, wenn auch noch die Songs vom Debütalbum Platz auf der Setlist finden.

15. Araki - Ikara (2002, Scene Police/Black Star Foundation)
Hinter Araki versteckt sich niemand geringer als Rasmus Kellerman, der vor allem als Tiger Lou gekannt ist. Dieses Album entstand nachdem bereits die erste Single von Tiger Lou auf Black Star Foundation erschienen ist. Vermutlich war es ihm damals zu düster oder zu elektronisch, dass er es lieber unter einem anderen Namen veröffentlicht hatte. Allerdings veröffentlichte Rasmus den Song The Wake später auch nochmals unter dem Titel The Wake/ Hooray Hooray auf seinem Debütalbum von Tiger Lou. Es blieb leider die einzige Veröffentlichung unter dem Namen Araki, allerdings wandelte sich der Sound von Tiger Lou ja auch sehr über die Jahre, so dass Elemente, die Araki vorweg gegriffen hatte, dort wieder aufgegriffen wurden.

16. Rasmus Kellerman - The 24th (2010, Startracks)
Mit seinem Debütalbum unter seinem eigentlichen Namen, kehrt Rasmus soundmäßig an die Ursprünge von Tiger Lou zurück und liefert ein sehr persönliches Singer/Songwriter Album ab. Ich habe mich sehr gefreut, dass er damals mit dem Album auch getourt hat und er plötzlich wieder alleine auf einer kleinen Bühne stand, um seine Songs zu präsentieren und auch noch ein paar frühe Tiger Lou Songs ins Set einfließen zu lassen...
 
17. Passage 4 - World Circus (1996, Wounded Records)
World Circus ist auch eines der Alben, die kaum jemand kennt, das mir jedoch unglaublich viel bedeutet. Ihre Mischung aus SkatePunk und Emocore habe ich bis heute noch nirgendwo anders gehört und ist einfach genial. Das Album erschien auf einem kleinen Indielabel und ist absolut vergriffen, so dass selbst eine CD für 100 Euro auf Discogs gehandelt wird. Ich hoffe ja nach wie vor, dass sich irgendjemand mal diesem Schatz annehmen wird und World Circus auf Vinyl veröffentlicht. Leider habe ich Passage 4 nie live gesehen, keine Ahnung, ob die je außerhalb von Schweden gespielt haben. Während ich diese Zeilen schreibe, habe sich Passage 4 wieder zusammen gefunden und sogar einen neuen Song veröffentlicht. Vielleicht darf ich dann doch noch auf ein Rerelease von World Circus auf Vinyl sowie eine Tour hoffen...

18. Cardigans - Gran Turismo (1998, Stockholm Records)
Oh man, welches Album von The Cardigans wählt man nur aus, wenn man sich für eins entscheiden muss. Kennengelernt habe ich The Cardigans mit Life, mit ihren Coverversionen von Black Sabbath auf Emmerdale und First Band on the Moon haben sie bereits Jahre zuvor vorweggenommen, worauf sich dann Hellsongs ihre Karriere aufgebaut haben, nämlich Metalsongs im Popgewand zu covern. Besitzen tue ich alle sieben Alben und ich finde die auch alle super, aber da ich noch mit MTV musikalisch sozialisiert wurde, als dort noch Videos liefen, muss ich sofort an das coole Video zu My Favourite Game denken und somit fällt die Wahl eben auf Gran Turismo.

19. Roxette -  Look Sharp (1988, Parlophone)
Auch wenn ich gerade nur noch The Look, Dangerous sowie Listen To Your Heart im Ohr habe, so war doch Look Sharp ein Album, an dem man damals einfach nicht vorbeikam. Während ich diese Zeilen schreiben, muss ich daran denke, dass ich die CD unbedingt mal wieder rauskamen und sie mir anhören sollte, ist bestimmt auch heute noch toll, daher dürfen Roxette in dieser Bestenliste auf gar keinen Fall fehlen!

20. Firefox - What's That Sound EP (2005, Combat Disc/Razzia Records)
Nachdem das Demo und die erste EP noch unter dem Namen Firefox veröffentlicht wurde, musste Andrea Kellerman fortan ihre Initialen hinzufügen, da es wohl rechtliche Probleme gab. Als ich Firefox zum ersten Mal gehört habe, war ich sofort vom den Synth-Pop fasziniert. Schließlich verbindet man solche Musik schnell mit Discotheken und Mainstream und da stand Andrea Kellerman alleine mit ihrer Gitarre in der Garage in Pankow auf der Bühne und feuerte ihr Hit-Feuerwerk ab. Mit dabei waren an diesem Abend auch noch Las Puertas (kurzlebiges gemeinsames Projekt von Rasmus und Andrea Kellerman) und auch Torpedo, die just ihre Debüt-EP auf strange fruit veröffentlicht hatte. Der Abend endete damit, dass 8 Schwedinnen und Schweden in unserem Wohnzimmer übernachten haben.

21. Las Puertas - Las Puertas (2005, Combat Disc/Riptide Recordings)
Wie bereits erwähnt war Las Puertas ein kurzlebiges Projekt von Rasmus und Andrea Kellerman a.k.a. Tiger Lou und Firefox. Hier kracht es ordentlich und es ging deutlich punkiger zur Sache als gewohnt. Noch im selben Jahr wurden die Las Puertas Songs als Split-LP mit der Anticlockwise von Torpedo veröffentlicht. Torpedo waren wiederum Erik und Pontus von der Tiger Lou Band und somit schloß sich der Kreis.

22. Torpedo - Anticlockwise (2005, strange fruit/Riptide Recordings)
So, um nun die Riege dieses legendären Konzerts in der Garage in Pankow komplett zu machen, möchte ich an dieser Stelle auch noch die Debüt-EP von Torpedo anführen. Wie gesagt spielten in Torpedo Erik und Pontus, die auch in der Band von Tiger Lou spielen. Pontus hingegen spielte zudem auch noch in Starmarket und The Crystal Committee und später zusammen mit Erik und seinem Bruder Hendrik dann auch in Horndal! Andreas sang bei Torpedo, spielte aber auch bei Firefox AK live den Bass und half 2005 auch noch als Bassist auf der Starmarket Tour aus, als Patrik kurz vor der Tour erkrankte. Love spielte wiederum auch in Norma und Martin in  Seven Feet Four und Giant Boar. Ach ja und Jimmy war zudem auch noch in The Je Ne Sais Quoi. All diese Bands haben uns damals dazu hinreissen lassen unseren einzigen Hypesticker, den wir je hatten, auf die CDs zu kleben. Genutzt hatte es leider wenig, sah aber super professionell aus...

23.The Crystal Commitee - Tender Fury (2001, BCore/Chalksounds/Premonition Records)
The Crystal Committee war ein Seitenprojekt von Fredrik Brännström von Starmarket. Mit The Black Cloud That Was My Heart und Days hat er zwei unglaubliche Hits auf dieser EP veröffentlicht, nur leider sind diese nur einem sehr kleinen Kreis bekannt. Wir haben mit strange fruit das einzige Album von The Crystal Committee namens Forever Overhead auf LP veröffentlicht gehabt, das als CD ursprünglich auf Chalksounds rauskam. Aber auch dieses tolle Album ist leider nicht sonderlich bekannt, was The Crystal Committee zu dem wohl bestbehütesten Geheimtipp macht.

24. Ariel Kill Him - In The Pyramid (2003, Kasual Recordings/strange fruit)
Als wir mit strange fruit die Möglichkeit hatten, auch das dritte Album, bzw. das zweite für strange fruit, zu veröffentlichen, dachten wir, dass das Album in nullkommanichts ausverkauft sein wird. Die Songs klangen hervorragend und Not Today, Not Tomorrow ist ein absoluter Hit, der in meiner Vorstellung auf einem Festival von den Massen mitgesungen wurde. Aber irgendwie blieb Ariel Kill Him dann doch immer ein Geheimtipp, aber in einer gerechten Welt wäre David Lehnberg damit zu einem Rockstar geworden...

25. The John Doe Band - Napkind (1997, No Looking Back Records)
The John Doe Band ist ebenfalls eine solche Band, die groß hätte werden können, ja groß hätte werden müssen. Allerdings hatten sie sich leider viel zu früh aufgelöst, noch bevor das Debütalbum für Deep Elm Records fertig gestellt wurde. So kommt diese großartige Emoband nur auf ein Minialbum, eine 7" und eine Split-7"mit Far Apart. Ich habe von Emil mal das Album mit den zum Teil noch unfertigen Songs bekommen und das wäre damals echt der Hammer gewesen, wenn das auf Deep Elm veröffentlicht worden wäre. Ist es aber nicht und eventuell hätte Emil dann auch gar keine Zeit gehabt bei Neverending... einzusteigen und die großartigen Songs überhaupt zu veröffentlicht...

26. Far Apart - Hazel (1997, Carcrash Records/Crank!)
An dieser Stelle möchte ich gleich auch noch Far Apart aufführen, die neben der Split-7" mit The John Doe Band ansonsten nur noch eine 7" veröffentlicht haben, die kam damals allerdings auf Crank! raus, dem Emolabel schlechthin! Beim Hören dieser Songs werde ich dann doch etwas wehmütig, da ich dieses Kleinöd leider nicht in meiner Sammlung habe und auch beim Gedanken daran, was gewesen wären, hätten es Far Apart ebenfalls geschafft ein ganzen Album aufzunehmen und zu veröffentlichen. Es war echt eine tolle Zeit damals, mit all diesen neuen aufregenden Bands, die mir bis heute sehr viel bedeuten...

27. Europe - The Final Countdown (1986, Epic)
Nach all den Bands, die es leider nicht geschafft haben zu den ganz Großen zu werden, muss ich dann doch auch mal eine Band aufführen, die wirklich jeder kennt und wenn es auch nur deren Überhit The Final Countdown ist und eventuell auch nur die Synthie-Hook aus dem Song! Kann man immer hören, macht immer Spaß und ich freu mich schon riesig im Juli im Vorprogramm von Def Leppard in Berlin zum ersten Mal live zu sehen. It's the final countdown!!!

28. Ghost - Prequelle (2018, Spinefarm Records)
Obwohl natürlich Schweden auch für seine Metalbands bekannt ist, allem voran aus Göteborg, werden diese leider in meiner Bestenliste nicht auftauchen, da ich obwohl ich von Jugend an ein Metalhead bin, nie Death Metal gehört habe. Tja und deshalb tauchen in meiner Bestenlisten eben stattdeessen Ghost auf, die ABBA des Metalls, wie sie mir von einem guten Freund angepriesen wurden, nachdem ich sie lange Zeit sträflich links habe liegen lassen. Aber Prequelle ist ganz nach meinem Geschmack und vor allem voll mit Hits, Hits, Hits. Gern würde ich mir Ghost auch einmal live ansehen, aber diesen Sommer ist dies in Berlin leider nur im Vorprogramm von Metallica im Olympiastadion möglich. Wenn nur die Tickets nicht so schweineteuer wären...

29. Purusam - Outbound (1995, Desperate Fight Records)
Dann mache ich gerade ziemlich mittig dieses Monsterblogpost eben kurz Mal meinen Metalblock. Hammerfall habe ich leider nie viel gehört, da ich dann immer doch lieber Power Metal made in Germany gehört habe und am Liebsten von Helloween und Blind Guardian. Allerdings stieg ich Mitte der 90er in die Hardcore und Straight Edge Szene ein und klassischer Metal spielte plötzlich keine so große Rolle mehr. aber dann kamen plötzlich Purusam und mischten die Szene mit ihren langen Haaren und Flying V Gitarren auf, ja und plötzlich konnte ich auch als Straight Edger wieder Metalhead sein! Ab 1996 war Jon Brännström dann Mitglied bei Refused und wurde mit der Band zur Legende.

30. Horndal - Remains (2019, Prosthetic Records)
Tja es soll niemand sagen können, der Typ schwelgt ja nur in Erinnerungen und kramt nur alte Bands, die irgendwann mal in den 90ern ne 7" veröffentlicht haben. Nein mit Horndal ist habe ich den heißen Scheiß mit in meiner Bestenliste, die gerade die Metalszene aufmischen und den englischen Metal Hammer sogar dazu hinreissen lassen in einer Rezession des Albums zu schreiben: "Remains feels like a game changer!". Das Album ist auf alle Fälle der Knaller und ich bin begeistert von dem gesamten Konzept, das den Untergang der ehemaligen schwedischen Stahlstadt Horndal erzählt. Zudem ist die Geschichte eng mit der Familiengeschichte von zwei Bandmitglieder verbunden, was das ganz besonders interessant und vor allem auch authentisch macht!

31. Cult of Luna  - Vertikal (2013, Indie Recordings)
Cult of Luna stammen ebenfalls aus der Straight Edge Szene aus Umeå, ging aber mit Cult of Luna ganz neue Wege, was dann irgendwann Post Metal genannt wurde. Songs wie Vicarious Redemption mit fast 19 Minuten Länge sind ansonsten nicht unbedingt mein Ding, aber Cult of Luna schaffen es mich gespannt lauschen zu lassen, während sicher der Spannungsbogen immer mehr aufbaut und dann in einem wilden Gewitter entläd. Live sind Cult of Luna, der absoulte Knaller und mit Ihrer Kooperation mit Julie Christmas gingen sie auf dem Album Mariner erneut ganz neue Weg!

32. Breach - It's me God (1997, Burning Heart Records)
Die meisten werden bei dem Namen Burning Heart Records an Punkbands, wie Millencolin, Not Fun At All und Satanic Surfers denken, aber neben Refused hatten Burning Heart auch noch Hardcore Schwergewichte, wie 59 Times the Pain und eben auch Breach unter Vertrag! Und vor allem Breach stehen dem Gute-Laune-Sound von Millencolin als Extrembeispiel gegenüber, denn Breach sind heavy und eben auch verdammt düster! Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie beeindruckt ich war als Breach im Vorprogramm von Refused 1996, einen Sound auffuhren, der mir bis dato noch gänzlich unbekannt war. Immer kann ich mir das nicht anhören, aber wenn die Stimmung danach ist, dann ist es eben richtig geil!

33. 59 Times the Pain - More out of Today (1995, Burning Heart Records)
Ok, Metalblock zu Ende. Aber ich bleibe einfach noch ein bißchen bei Burning Heart Records, denn daran kommt man einfach nicht vorbei, wenn man über Musik aus Schweden schreibt. 59 Times the Pain waren in den 90ern auch gerne mal auf Tour und jedes Mal war es ein Fest. Ich kann mich noch gut daran erinnen im Pit mitzusingen: "Stay Hardcore with, stay Hardcore with, stay Hardcore with 59!" und auch die Suicidal Tendencies Coverversion von Join the Army war live auch der absolurte Knaller. Leider habe ich 59TTP aus den Augen verloren, je punkiger sie wurde. Müsste ich  bei Gelegenheit mal wieder reinhören, ob mir das heutzutage gefallen könnte.

34. Satanic Surfers - Hero of our Time (1995, Burning Heart Records)
1995 war ein gutes Jahr für Burning Heart Records hatten sie doch zwei großartige Nachfolgeralben von Millencolin mit Life on a Plate und No Fun At All mit Out of Bounds am Start und zudem auch noch das legendäre Debütalbum Hero of our Time von Satanic Surfers! In meinem Zimmer hing Jahre lang ein Poster zum Album, das leider irgendwann verloren ging und ich vermisse es noch immer. Texte wie zu Armless Skater kann (darf) man wohl nur als Jugendlicher verfassen, aber als sie im letzten Jahr wieder Reunionshows gespielt haben, habe ich natürlich ebenfalls laut mitgesungen: "He can't surf, he can't skate, And he sure can't masturbate, No more!"

35. No Fun At All -  No Straight Angels (1994, Burning Heart Records)
Die Hitdichte auf dem Debütalbum von No Fun At All ist wirklich unglaublich und auch wenn musikalisch die Nähe zu amerikanischen Vorbilder, wie z.B. nicht von der Hand zu weisen ist, so stehen sie diesen jedoch in Nichts nach. 1995 spielten No Fun At All im Y in Ulm, einer kleinen Discothek mit niedriger Decke, aber dafür riesigen Discokugel, die von den ganzen Stagedivern und Crowdsurfern gern als Abrisskugel benutzt wurde. Anschließend fand nie mehr ein Punkkonzert im Y statt...

36. The Hives - Veni, Vidi, Vicious (2000, Burning Heart Records) 
Ok, irgendwann war das Thema The Hives für mich dann auch durch und zu Hause laufen The Hives im Grunde genommen gar nicht mehr, aber als 2000 Veni, Vidi, Vicious veröffentlicht wurde, war ich doch ziemlich begeistert. Die knalligen Hits und  Howlin’ Pelle Almqvists ja fast schon hysterischer Gesang und extravagante Bühnenshow waren schon beeindruckt. Live macht das durchaus auch heute noch Spaß, so hatte ich mir The Hives 2015 erneut auf dem Pure & Crafted Festival in Berlin angeschaut gehabt und ja Rock'N Roll never dies!!

37. The (International) Noise Conspiracy - Survival Sickness (2000, Burning Heart Records)
Ja auch das Jahr 2000 war ein tolles Jahr für Burning Heart Records mit Veröffentlichungen von Millencolin, Samiam, The Hives, Randy und eben The (International) Noise Conspiracy, der Nachfolgerband zu Refused von Dennis Lyxzén. In Schweden war man immer verwundert, als ich erzählt habe, dass ich The Hives in Deutschland im Vorprogramm von The (International) Noise Conspiracy live gesehen habe, da diese in Schweden wesentlich populärer waren als T(I)NC. Aber die Songs, die Message und vor allem Dennis Bühnenperformance stießen bei mir auf Begeisterung, als hätte man plötzlich die Gelegenheit The King live zu erleben. So Burning Heart Records Block Ende!

38. INVSN - INVSN (2014, Unter Schafen Records)
Aber ich bleibe noch ein bisschen bei Dennis Lyxzén. Diese Bands werden alle bei Discogs unter dem Namen von Dennis Lyxzén angegeben:  93 Million Miles, AC4, Afro Jetz, Final Exit, Garbage Pailkids, Instängd, Invasionen, Refused, Step Forward, The (International) Noise Conspiracy, The Lost Patrol. Es ist echt der Wahnsinn, in vielen Bands Dennis schon gespielt hat und vor allem auch Musik veröffentlicht und live gespielt hat! Maximaler Respekt an dieser Stelle! So verwundert es nicht weiter, dass Dennis zu den schwedischen Künstlern zählt, die ich am häufigsten live gesehen habe, sei es mit Refused, The (International) Noise Conspiracy, The Lost Patrol Band, AC4 oder eben aktuell mit INVSN zweimal allein im vergangenen Jahr!
2006 hatte ich für das Schwedische Rockarchiv ein Praktikum gemacht und in Rahmen dessen ein Interview mit Dennis übers Telefon geführt. Nach 2,5 Stunden hatte ich keine Kassetten mehr, um das Gespräch aufzuzeichen und ich habe ewig dafür gebraucht alles abzutippen, aber ich hätte noch stundenlang den Geschichten von Dennis über die Straight Edge Hardcore Szene in den 90ern in Umeå lauschen können und hoffe, dass diese irgendwann mal jemand in einem Buch veröffentlicht.

39. Separation  - 5th Song (1996, Desperate Fight Records)
Wo ich gerade wieder bei der Straight Edge Hardcore Szene in Umeå bin, bleibe ich doch noch ein wenig dort. Refused, Abhinanda und Final Exit hatte ich ja bereits aufgeführt, aber ich habe damals auch mit Eifer die Compilations Straight Edge as Fuck 1-3 studiert, die über Desperate Fight Records veröffentlicht wurden und die Szend zur damaligen Zeit dokumentierten. Mit ihrer Debüt-EP waren Separation noch etwas mehr Emocore, schlugen dann aber mit dem selbstbetitelten Debütalbum eher in die Richtung Hardcorepunk ein. Aber eben vor allem diese sechs Songs von der EP haben es mir angetan und sprachen mir damals aus dem Herzen.

40. Shield - Build Me Up... Melt Me Down (1994, Desperate Fight Records)
Am Beispiel von Shield ist sehr schön zu sehen, wie jung, aber auch wie abwechslungsreich die Straight Edge Szene damals in Umeå war. So hatten die Bandmitglieder bei der ersten EP noch Fotos von ihren verstorben Haustieren im Artwork, um ihnen Tribut zu zollen und nur ein Jahr später hauten sie ein Konzeptalbum namens Vampiresongs mit entsprechendem Artwork raus. Echt der Wahnsinn!

41. Friends Unseen - The Usual Dilemma/Drowning Act (1998, Subjugation)
Friends Unseen stammen zwar ebenfalls aus Umeå, haben aber meines Wissens nach keine weiteren Verbindungen zur Hardcore Szene und spielen auch musikalisch ganz anders auf, nämlich feinster 90es Emo! Daher passten sie auch hervorragend zum englischen Label Subjugation, die damals noch so feine Bands, wie Bob Tilton und Spy Versus Spy veröffentlicht haben. Leider blieben diese beiden Songs der 7" die einzige Musik, die Friends Unseen veröffentlicht haben. 

42. Buck - Hate Angels (2002, strange fruit)
Und noch eine 7", die ich hier in dieser Bestenliste anführen möchte. Nicht nur, weil sie auf strange fruit veröffentlicht wurde, sondern auch weil diese drei tollen Songs es verdient hätten, von mehr Menschen gehört zu werden. Schön schrammeliger IndieRock mit leicht punkigen Einschlag, der schnell ins Ohr geht und vor allem so etwas zeitloses hat. Ich preise diese Songs nun schon 17 Jahre an, die 7" wird auf Discogs für 1-2 Euro angeboten,   da sollte man unbedingt zugreifen. Wer mit mir tauschen möchte, ich hab auch noch ein paar davon zu Hause...

43. Ikaros - Speak Music (2005, Kasual Recordings)
Ikaros haben sich damals aus der Asche von Leiah und Ariel Kill Him erhoben und ihre Debüt-7" Speed on Future wurde ein Jahr zuvor auf strange fruit veröffentlicht. Der Plan war, das Debütalbum Speak Music ebenfalls auf Vinyl zu veröffentlichen, aber leider war das Label am Ende, bevor dieser Plan und Realität umgesetzt werden konnte. Zu dem Emo und IndieRock kamen bei Ikaros noch progressivere Einflüsse hinzu, was der zwölfminütige Song Teeth belegt, den Ikaros nicht etwa am Ende sondern an prominenter dritter Stelle des Albums setzen. Bis auf den Song Dakka sind die anderen drei Songs auch auf dem Album enthalten, wenn auch ich leicht anderen Versionen...

44. Kevlar - The Great Collapse (2002, Sticksister Records)
Johan Sellman und Magnus Öberg machen bereits seit Anfang der 90ern zusammen Musik. Zunächst mit Shredhead und zur Zeiten von Calendar und Sunday's Worst Enemy waren sie Teil von Starmarket. Nachdem sich dann Starmarket mit Four Hours Light zunehmend auch ruhigeren Tönen widmeten, ließen es die Beiden mit Kevlar weiterhin krachen. Später benannte sich die Band aus rechtlichen Gründen dann in KVLR um, aber nach nur noch einem Album war dann leider Schluss und es dauerte 14 Jahre, bis die beiden zusammen mit Statues eine neue Band mit einem beeindruckenden Debüt am Start hatten. 

45. Statues  -  Adult Lobotomy (2018, Crazysane Records)
Das Debütalbum von Statues wird in Rezessionen zu Recht über den Klee gelobt und immer wieder fallen Referenzen wie z.B. Hüsker Dü und The Replacements. Auch Walter Schreifels ist begeistert von Adult Lobotomy: ""In music it's a rare balance to successfully blend politics and fun, aggression with melody." Im Februar durfte ich Statues im Tief in Berlin zum ersten Mal live erleben und die Show war absolut großartig. Die Jungs haben es einfach (noch immer) drauf!

46. Cobolt - Eleven Storey Soul Departure (1997, Ampersand Records)
Bei Cobolt bin ich zum ersten Mal auf den Begriff Slowcore gestossen, mit dem ich zuvor absolut nichts hätte anfangen können. Aber wenn man Cobolt einmal gehört hat, dann hat man zumindest eine Vorstellung, warum irgendwann mal jemand diesen Begriff für diese Art von Musik erfunden hat. Langsame schwere Riffs wechseln sich mit ruhigeren Parts ab. Groovt auf alle Fälle, nur eben viel langsamer als z.B. beim Post-Hardcore von Quicksand. Magnus spielte übrigens von 1992-1995 und ab 2012 wieder bei Refused, um noch ein bisschen Namedropping unterzubringen. Außerdem hat noch nie jemand so genial Eurythmics gecovert, wie Cobolt auf diesem Album mit Here Comes the Rain Again...

47. nine. - listen. (1996, Startracks)
Nine sind (waren) wirklich eine außergewöhnliche Hardcore Band. Dem Bandfoto nach müssen die Jungs noch Teenager gewesen sein, als sie listen. geschrieben und veröffentlicht haben und dabei sind die Kompositionen ausgesprochen komplex und vor allem unglaublich tight eingespielt. Mit dem Nachfolger Kissed By The Misanthrope wurden sie zunehmend rockiger, was den Songs sehr gut stand. Macht immer noch riesig Spaß die Songs zu hören, was ich nicht unbedingt von allen Hardcorebands behaupten kann. Leider habe ich die späteren Alben auf Burning Heart und Spinefarm nicht mehr verfolgt gehabt, das muss ich unbedingt mal nachholen.

48. Clawfinger - Deaf Dumb Blind (1993, MVG Records)
Clawfinger dürfen in meiner Bestenlisten natürlich nicht fehlen, auch wenn es schon ewig her ist, dass ich das Album zum letzten Mal gehört habe. Aber damals war das Album halt der heisse Scheiss. Als ich das erste Mal Anthrax auf der Sound of White Noise Tour  live gesehen habe, waren Clawfinger im Vorprogramm und hatten gerade mit Dead Dumb Blind das Album des Monats im Metal Hammer veröffentlicht. Und auch wenn Deaf Dumb Blind das einzige Album von Clawfinger in meiner Sammlung ist und vermutlich auch bleiben wird, so wird es immer für eine Zeit in meinem Leben stehen, die ziemlich aufregend war...

49. Neneh Cherry - Raw Like Sushi (1989, Circa)
Auch wenn Rap und Hip Hop in meiner Sammlung nur einen sehr geringen Anteil ausmachen, so muss ich in dieser Bestenliste auf alle Fälle das Debütalbum von Neneh Cherry aufnehmen, die mit Songs wie Buffalo Stance und Manchild echte Klassiker geschaffen hat. Vor ein paar Jahren habe ich Neneh Cherry im Rahmen vom Pop & Kultur im Berghain in Berlin live gesehen und war echt begeistert von ihrer Power und Bühnenpräsenz, die sie noch immer hatte und natürlich auch von ihrer Performance von Buffalo Stance und Manchild. 

50. I'm from Barcelona - Let Me Introduce My Friends (2006, Dolores Recordings)
2008 habe ich I'm From Barcelona live im Karlstorbahnhof in Heidelberg gesehen und es war schon beeindruckend, wenn ca. 30 Musikerinnen und Musiker auf einer Bühne stehen und ein Rockkonzert geben! Da meine Großeltern früher bei uns im Dorf die Post geführt haben und meine Oma eine große Briefmarkensammlung hatte und auch ich in meiner Kindheit diesem Hobby frönte, sprach mich der Song Collection of Stamps natürlich immer besonders an! "I'm gonna sing this song with all of my friends. And we're I'm from Barcelona!"

51. Christian Kjellvander -  I Saw Her From Here/I Saw Here From Her (2007, Startracks)
Manchen wird Christian Kjellvander auch als Sänger der Alternative Country Band Loosegoats bekannt sein. In die Sachen von Loosegoats habe ich mich bisher noch nie so reingehört, aber die Musik von Christian Kjellvander solo gefallen mir ausgesprochen gut. Vor allem live war ich hin und weg von der Stimmung und vor allem seinem Gesang! Ich freu mich schon riesig ihn bald in intimen Rahmen eines Wohnzimmerkonzerts wieder live erleben zu können, das wird bestimmt großartig!

52. Håkan Hellström - Känn Ingen Sorg För Mig Göteborg (2000, Dolores Recordings)
Als ich 2006 in Schweden gelebt habe, musste ich feststellen, dass man dort Håkan Hellström entweder liebt oder hasst. Ja, wenn man sich denn entscheiden muss, dann bin ich für Liebe. Eventuell ist es dabei von Vorteil, dass es diese Sprachbarriere gibt und ich mich ganz auf die Musik und die Stimmung der Musik einlassen kann. Wobei so ein bisschen Schwedisch habe ich in meiner Zeit in Hultsfred ja doch gelernt und weiß ich zumindest, dass sich Göteborg nicht um ihn sorgen braucht...

53. Anna Ternheim  - Somebody Outside (2004, Stockholm Records)
Oh, das erste Album von Anna Ternheim wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Das Album habe ich rauf und runter gehört und anfangs auch diverse Mal gesehen. Leider entwickelten wir uns musikalisch recht schnell wieder auseinander, so war ich zwar beim zweiten Album Separation Road noch dabei, fand aber schon dort die Deluxe Edition mit den Naget Versions besser als die dicke Produktion der neuen Songs. Zum letzten Mal habe ich dann Anna Ternheim 2009 live auf dem Zelt gesehen und war dann leider auch irgendwann nicht mehr zu ihren Konzerten gegangen, aber wie gesagt über Somebody Outside lasse ich nichts kommen. Bröder Daniel haben es zwar leider nicht in meine Bestenliste geschafft, aber zumindest ihren Überhit Shoreline, den Anna Ternheim auf ihrem Debüt covert, sei an dieser Stelle erwähnt!

54. Hellsongs - Hymns In The Key Of 666 (2008, Bodog Music Europe)
Als ich 2006 in Schweden lebte, wurde ich im Radio auf die geniale Cover-versionen von Iron Maidens Run To The Hills aufmerksam. Hellsongs covern Heavy Metal Klassiker im Singer-Songwriter/Folk-Rock Style und nennen dies Lounge Metal! 2008 habe ich dann ein Praktikum bei Bodog Music gemacht und mittlerweile war der Hype auch in Deutschland angekommen und Bodog veröffentlichte das Album Hymne In The Key Of 666 für den deutschsprachigen Raum und ich hatte die Gelegenheit die Band persönlich kennenzulernen und diverse Male live zu erleben. 

55. Hello Saferide – Would You Let Me Play This EP 10 Times A Day? (2006, Razzia Records)
Hello Saferide habe ich natürlich auch während meiner Zeit in Schweden kennengelernt und es fiel mir schwer auszuwählen, welches Album ich an dieser Stelle aufführen soll. Aber da die EP WYLMPTEP10TAD? 2006 während ich in Schweden war veröffentlicht wurde und The Quiz eines meiner Lieblingslieder von Hello Saferide ist, dachte ich mir, ich wähle einfach die und empfehle alle drei Alben uneingeschränkt! Zu erwähnen gilt es natürlich, dass Annika Norlin auch noch tolle Alben unter dem Namen Säkert veröffentlicht hat. Größtenteils auf Schwedisch, allerdings das Album På Engelska mit ins Englische übersetzten Texten, was es somit zu etwas wie dem vierten Hello Saferide Album macht und ebenfalls uneingeschränkt empfohlen wird. Und zu guter Letzt möchte ich euch noch das Projekt Correspondence von Annika Norlin und Jens Lekman ans Herz legen, wo sie sich 2018 jeden Monat abwechselnd je einen Song veröffentlicht haben, sozusagen als offener musikalischer Briefwechsel. Echt großartig!

So nun habe ich im letzten Beitrag noch geschickt zwei weitere Namen untergebracht und während ich diese Zeilen schreiben, frage mich natürlich immer wieder, ob ich mich richtig entschieden habe. Schließlich war meine eigentliche Liste deutlich länger, aber ich wollte mich an die Vorgabe vom VISIONS halten und mich an 55 anhalten. Immerhin habe ich darauf geachtet, jede Band oder Künstler/-in nur einmal zu nennen, um somit noch mehr in die TOP 55 unterbringen zu können. Tja und Alben sind es dann auch nicht nur geblieben, sondern eben auch EPs und 7"s, aber egal, schließlich ich dies meine persönliche Bestenliste und das zeigt sich auch in der musikalischen Bandbreite, so ist von allem etwas dabei, was mir gefällt. Gegenüber der Liste vom VISIONS gibt es leider nur 7 Überschneidungen bei den Alben, aber immerhin 13 Überschneidungen insgesamt, was die Bands betrifft. Das ist zwar nicht sonderlich viel, aber dadurch hatte ich zumindest die Idee und die Muse, meine eigene Bestenliste zuschreiben, schließlich beschäftige ich mich schon sehr lange mit Musik aus Schweden. Leider musste ich feststellen, dass etwa nur bei knapp 30% der genannten Alben/EPs/7"s Frauen beteiligt sind. Dies gilt es in Zukunft unbedingt zu steigern!

Wie auch immer, nachdem ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, mich mit dem Monsterblogpost übernommen zu haben, so bin ich nun doch froh, das Ganze durchgezogen zu haben. Ich bin gespannt, ob es Reaktionen oder Kommentare gibt. 

Leider gab es bei Spotify nicht alle Songs, daher anbei ein Link zu einer leider unvollständigen Playlist:

Da die ursprüngliche Playlist über 500 Songs beinhaltete, hab ich noch ne Best-of Playlist mit 50 Songs gemacht, da es leider die Songs der 7"s nicht auf Spotify gab.

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