Sonntag, 22. Dezember 2019

strange is the new fruit - Jahrescharts 2019

Die besten Alben 2019

Nachdem ich mit den Top55 meiner besten Alben/EPs/7"s aus Schweden und Deutschland meinen Blog kurzzeitig wieder zum Leben erweckt habe, neigt sich das Jahr auch schon wieder dem Ende und es ist Zeit mit meiner Liste der besten Alben des Jahres zu beginnen.

Der zur Tradition gewordene Bericht über die von mir im Laufe des Jahres besuchten Shows ist, mit knapp 30 Shows 2019, etwas zu lang geworden, weshalb es dazu nun einen eigenen Blogpost gibt.

Anyway,unlike 2007200820092010, 201120122013, 20142015, 2016 und 2017, gibt es wie schon 2018 auch in diesem Jahr erneut die Top 9 der besten Alben 2019 in no particular order:


Thees Uhlmann - Junkies und Scientologen (Grand Hotel van Cleef)
Das Ticket für die Show von Thees im Lido stand bereits schon im Regal, als ich mit großer Freude gelesen habe, dass 2019 auch noch ein neues Album von Thees erscheinen soll. Aber ehrlich gesagt, waren meine Erwartungen nach dem zweiten Album #2 nicht wirklich hoch. Irgendwie hatten wir uns musikalisch und textlich etwas auseinander gelebt. Der erste Song Fünf Jahre nicht gesungen wurde von mir zunächst wohlwollend, aber auch skeptisch aufgenommen, da ich irgendwie den Zusammenhang mit der letzten Strophe nicht verstanden habe und auch die nächste Single Avicii gefiel mir zwar musikalisch sofort, verstand aber erneut den Text irgendwie nicht. Ich hatte daher das Album erst einmal nicht vorbestellt gehabt, zumal mir die Deluxe Vinylbox trotz Bonus-LP mit dem weiteren Nippes doch viel zu teuer schien. Also erstmal zur Veröffentlichung auf Spotify reingehört, um dann festzustellen, dass mit Danke für die Angst ein ganz großer Hit dabei ist und ich mich Thees nun auch textlich wieder ganz nah fühlte. Das gleiche dann erneut bei Was wird aus Hannover und nach mehrmaligen Hören erschloss sich mir auch Avicii, so dass mein Entschluß feststand, dass ich mir unbedingt das Album holen möchte. Die Deluxe Vinylbox finde ich jedoch vorallem wegen Gold, der Bouns-LP mit 8 Coverversionen, spannend (ganz groß - Fragezeichen von Nena!), allerdings hätte mir anstelle des Plastiskop Bildbetrachter und der Soundbox lieber einen schönen Bildband mit Fotos und Anekdoten gewünscht gehabt, was dann meiner Meinung nach den hohen Preis auch gerechtfertigt hätte, als zum Downloadcode auch noch die beiden Alben als CDs beizulegen. Aber nun genug rumgenölt. Ich freue mich riesig, dass Thees wieder Musik macht, live war das auch ganz große Kunst. Zu guter Letzt hatte ich bei der Show noch ein T-Shirt von Thees geschenkt bekommen, da er es cool fand, das jemand mit einem Def Leppard T-Shirt zu seinem Konzert kommt. Einmal Metalhead, immer Metalhead! Ach ja, nicht nur neue Musik gab es 2019 von Thees, sondern auch noch ein neues Buch. In der KiWi Musikbibliothek-Reihe schreiben bekannte Autoren/Musiker aus der Fanperspektive über ihre Lieblingsband/-künstler*in und bei Thees Uhlmann sind das eben Die Toten Hosen. Ich finde das Buch allerdings vorallem aufgrund der autobiographischen Schreibweise sehr spannend und bin seither immer am Überlegen, ob ich sowas auch mal über Def Leppard zu Papier bringen sollte, haha...



Spermbirds - Go To Hell Then Turn Left (Rookie Records)
Spermbirds sind auch so alte Helden von mir, die mich 2019 mit einem neuen Album überrascht haben. Und auch hier wäre es gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich dem neuen Album entgegen gefiebert hätte. Das letzte Album A Columbus Feeling war von 2010 und das Album davor Set An Example von 2004 und beide sind leider keine Stammgäste auf meinem Plattenspieler. Allerdings sind Something To Prove, Nothing Is Easy und Common Thread absolute Meilensteine, die für mich immer eine große Rolle spielen werden. Aber ich war dann schon vorab vom Artwork von Go To Hell Then Turn Left so begeistert, dass ich mir das Album auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Auch die Coverstory im OX verlasste mich, nach Jahren mal wieder zum OX zu greifen, das ich früher jahrlang im Abo hatte. Das letzte OX hatte ich das letzte Mal vor 9 Jahren gekauft gehabt, damals ebenfalls mit einer Spermbirds Coverstory! Das Album überraschte mich dann insofern, dass die Songs einfach richtig Spaß machen sie zu hören. Lee singt wütend, wie eh und je und die Texte sind wieder sehr unterhaltsam. Auch live reihten sich die neuen Songs hervorragend ins Set ein und man hatte das Gefühl sie auch schon wie die anderen Klassiker schon ewig zu kennen. Nur, dass es Melt the Ice nicht mehr auf die Setliste geschafft hat, fand ich dann doch etwas schade. Dafür hab ich mir nach der Show dann gleich noch Common Threat als Repress auf roten Vinyl und die Tour 7" geholt gehabt, die toll zum Artwork von GTHTTL passt. Nachdem ich die Spermbirds letztes Jahr auf dem Hoffest vom Schokoladen live gesehen habe und dieses Jahr erneut im Clash, könnte ich mich glatt daran gewöhnen sie einmal jährlich zu sehen. Aber ansonsten würde ich mich natürlich auch sehr freuen, wenn Kick Joneses ihre letztes Jahr leider ausgefallene Show nachholen würden oder gar Die Walter Elf auf Tour gehen würden, wir werden sehen...

 

Marathonmann - Die Angst Sitzt Neben Dir (Redfield Records)
Weiter geht es mit den Überraschungen im Jahr 2019, denn auch Marathonmann hatte mich mit ihrem dritten Mein Leben Gehört Dir von 2016 leider irgendwie verloren, nachdem ich die Platten und Konzerte zuvor schwer abgefeiert habe. So hörte ich auch auf die Konzerte zu besuchen, aber erinnerte mich dann zu meiner Top 55 der besten Alben/EPs/7"s aus Deutschland wieder an ...Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt und hörte über Spotify mal vorsichtig in das neuen Album rein und plötzlich hatten sie mich wieder! Und so ärgerte ich mich, dass ich so lange gezörgert habe und somit das coole Bundle bei Core Tex verpasst habe, wo es das Album plus Konzertkarte und diverse Gimmicks im Angebot gab. Immerhin habe ich das "Glow in the Dark"-Vinyl dann doch noch bei Core Tex bekommen und spontan gabs dann eben noch Abendkasse für die Show im Badehaus, wo sie dann zu meiner Freude neben den alten und neuen Hits auch noch die Coverversion von Dein Ist Mein Ganzes Herz gespielt haben und ich wieder voll und ganz bei Marathonmann war. Als Andenken an diesen tollen Abend konnte ich zumindest noch die Setlist ergattern. Schade nur, dass ich den Akustikgig am Nachmittag bei Core Tex verpasst hatte, aber neben Arbeit und Familie war dafür leider keine Zeit mehr.

 

Refused - War Music (Spinefarm Records)
Konkrete Erwartungen hatte ich auch bei Refused nicht an ein neues Album. Freedom von 2015 hatte es 17 Jahre nach The Shape of Punk to Come (1998) da deutlich schwerer und forderte mich damals auch sehr heraus, aber ich war froh die Herausforderung angenommen zu haben, da ich mit einem sehr facetten- und abwechlungsreichen Album belohnt wurde. Wieder kaufte ich mir das OX, da dieses Mal Refused die Coverstory gebührte und irgendwie wusste mit dem Satz von Dennis, dass War Music das Album sei, dass die Leute damals bei der Reunion erwartet hätten,  nicht so viel mit anzufangen. Meiner Erfahrung nach hatten Refused noch nie ein Album veröffentlicht gehabt, das ich so von ihnen erwartet hätte. Bisher hatten sie mich mit jedem Album überrascht und es dauerte immer eine gewisse Zeit, bis ich mich in die neuen Songs reingehört hatte. Sollte es dieses Mal in der Tat anders sein? Dem war zum Glück nicht so, erneut konnte ich den neuen Songs beim ersten Mal hören noch nicht so viel abgewinnen. Aber nach mehrmaligen Hören gewann ich immer mehr Zugang zu den Songs. Besonders offensichtlich wurde es bei der Liveshow im Huxley's, wo mich Dennis dankenswerterweise auf die Gästeliste gesetzt hatte, zumal die Tickets recht teuer waren, da die Tour zusammen mit Thrice war. Refused spielten nämlich insgesamt 6 neue Songs von War Music, 4 von The Shape of Punk to Come und immerhin noch 2 Songs von Songs To Fan The Flames Of Discontent und leider nur noch lediglich einen von Freedom. Ältere Sachen, wie zum Beispiel von Everlasting und This Just Might Be... ...The Truth wurden gar nicht mehr beachtet. Aber genau darin liegt die Radikalität von Refused, die sie über dem stehen lässt, was ihnen von enttäuschten Hardcore Fans der 90ern vorgeworfen wird, dass sie sich ausverkaufen würden und ihren Legendstatus zerstören würden. Sie sehen sich als aktive Band, die eben 2019 neue Musik schreiben und  veröffentlichen und eben nicht nur lediglich ihren Nachlass verwalten, wie es zahlreiche Hardcorelegenden sonst tun. Aber so ganz ohne die alten Hits geht es aber natürlich auch bei Refused nicht und so war im Publikum schon die Hölle los, als die ersten Klänge von New Noise ertönten. Bleibt festzuhalten, das Refused auch 2019 sehr wichtig sind und es gut ist, dass es sie (wieder) gibt...



Horndal - Remains (Prosthetic Records)
Bleiben wir bei Musik aus Schweden. Alben, die bereits am Anfang des Jahres veröffentlicht wurde, haben es gelegentlich schwer sich gegen Alben durchzusetzen, die eben erst später im Laufe des Jahres veröffenlticht werden und beim Verfassen der Jahrescharts ggf. etwas präsenter sind. Das Debütalbum von Horndal war aber schon seit Februar gesetzt für meine Top 9 und einziger Wermutstropfen ist lediglich, dass Horndal es (noch) nicht nach Deutschland auf Tour geschafft haben. Denn Songs wie Wasteland, Rotting Town und Häng Honom verlangen einfach danach live gehört zu werden und headbangend lauthals mitgesungen zu werden. Nach wie vor bin ich völlig fasziniert von dem Konzept der Band, die sich nach dem gleichnamigen Ort in Schweden benannt haben, wo einst ein Stahlwerk stand. Nachdem das Stahlwerk geschlossen wurde gab es zahlreiche Proteste, die sich auch künstlerisch in einem Theaterstück niederschlugen und so ist es für mich umso faszinierender, dass diese Geschichte nun schon die zweite Generation der Familie Levahn umspannt. Dass Pontus Levahn und Erik Welen normalerweise mit Tiger Lou auf der Bühne stehen, bzw. auch als Torpedo Platten veröffentlicht haben, hört man Horndal musikalisch natürlich nicht unbedingt an. Aber hier leben die Beiden zusammen mit Pontus Bruder Hendrik ihre Liebe zur Musik der härteren Gangart aus. Ob man das nun als Hardcore, Metal oder Sludge bezeichnen mag, ist eher nebensächlich, denn hauptsache ist, es rockt! Und rocken tuen Horndal ganz gewaltig!



Night Letters - Witness To The Love (Venn Records)
Und neben Horndal hat es in diesem Jahr gleich noch ein Debütalbum in meine Top 9 der besten Alben 2019 geschafft. Auf Night Letters bin ich über einen Beitrag auf Instagram aufmerksam geworden und habe mir dann zunächst Witness To The Love auf Spotify angehört. Es dauerte ein paar Durchläufe, bis mich die Songs in ihren Bann gezogen haben, da sich die Schönheit der Songs zumindest bei mir nicht sofort entfaltet hat. Aber wenn Dream-Pop ein Musikgenre ist, dann ist das was Night Letters machen eben Dream-Hardcore! Die Mitglieder von Night Letters spielten zuvor in diversen melodischen Hardcorebands, wie More Than Life, Miles Away, Dead Swans und Landscapes und wurden kurioserweise in Berlin gegründet. Die erste 7" Reflect The Sky wurde wiederrum auf Day By Day Records veröffentlicht, einem Label aus Stuttgart. Bei Felix hatte ich dann auch direkt das Debütalbum und die 7" bestellt gehabt, da eine persönliche Übergabe in Stuttgart leider nicht hingehauen hat (Porto sucks!). Live hatte ich Night Letters 2018 leider verpasst gehabt, da ich sie da noch gar nicht auf dem Schirm hatte und nun hoffe ich natürlich, dass sie irgendwann mal wieder in Berlin spielen werden, das wäre toll!

 

Cult of Luna - A Dawn Of Fear (Metal Blade Records)
Nachdem Cult of Luna bereits 2013 mit Vertikal und auch 2016 mit Mariner in meinen Jahrescharts vertreten waren, so haben sie es auch 2019 mit A Dawn Of Fear wieder geschafft mich nachhaltig zu begeistern. Vor allem live lässt die Band keinen Zweifel an ihrer Klasse aufkommen. Zwar benötigt es viel Zeit und Aufmerksamkeit, um sich auf die epischen Werke von Cult of Luna einzulassen, dafür ist die Freude umso größer, wenn man diesen Berg an Album erklommen hat! Verrückt ist, dass es nun schon 13 Jahre her ist, dass ich für das Svenskt Rock Arkiv ein Interview mit Johannes Persson im alten Debaser in Stockholm geführt habe, wo er am Abend mit seiner anderen Band Khoma gespielt hatte. Im Interview ging es u.a. um seine vorherige Band Eclipse und hauptsächlich um die Straight Edge Szene im Umeå in den 90ern. Ein paar Wochen später, im Frühjahr 2007,  kam Johannes dann mit Cult of Luna auf großer Europatournee u.a. nach Berlin und lud mich zur Show in den alten Magnet Club ein. Ich konnte an dem Abend dann jedoch nicht zum Konzert gehen, da meine Frau leider sehr krank war und ich somit den Gästelisteplatz an einen Kumpel vermachte, der mir wiederum zum Trost von Johannes einen CoL-Beutel mitbrachte. Und genau in diesem Beutel brachte ich dann nach der Show im Festsaal Kreuzberg die Tour-Edition von A Dawn Of Fear nach Hause, womit sich der Kreis wieder schließt. Wenn Cult of Luna diesen Rhythmus beibehalten, könnt ihr dann in meinen Jahrescharts 2022 sicherlich wieder mit einem Album von Cult of Luna rechnen!



Baroness -  Gold & Grey (Abraxan Hymns)
Ein neues Baroness Album ist im Grund genommen immer ein Einlass zur Freude, auch wenn es im Vorfeld erneut einen Wechsel in der Besetzung gab und Peter Adams die Band verließ und Gina Gleason die Lücke schloss. Bei der Show im SO36 im vergangenen Jahr konnte ich mich dann gleich schon von den Livequalitäten des neuen Besetzung überzeugen. Als 2015 Purple veröffentlicht wurde, stellte für mich das Album bis dato den Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Baroness dar. Tja und dabei wird es zumindest auch nach der Veröffentlichung von Gold & Grey erst einmal bleiben. Leider tat ich mir anfangs recht schwer mit dem neuen Album uns es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, was genau mich an Gold & Grey störte. Hits gibt es auch auf diesem Album wieder en masse, allerdings auch viele Interludes und "arty" Songs, die für mich beim Hören des Albums eher hinderlich sind anstatt bereichernd. Hinzu kommt, dass Baroness in Berlin lediglich als Support von Volbeat in der Mercedes-Benz-Arena live zu erleben waren. Zum einen gönne ich es der Band natürlich vor so einem großem Publikum aufzutreten und wenn ich dort gewesen wäre, hätte ich den Auftritt auch sicherlich gefeiert. Aber um ein kurzes Set als Supportband zu sehen, war mir der Eintritt einfach viel zu teuer und mein Interesse an Volbeat gleich Null. Schade, bleibt nur die Hoffnung, dass Baroness im nächsten Jahr dann nochmals mit einer Headlinertour nach Berlin kommen, denn da bin ich dann auf alle Fälle wieder mit dabei!



The New Rising Sons - Set It Right (Arctic Rodeo Recordings)
So unwahrscheinlich, dass ein Hobbit Saurons Ring findet, so unwahrscheinlich ist auch die Veröffentlichung dieses 20 Jahre verlorenen Schatzes. 1998 nach dem Ende von Texas is the Reason gründete Garrett Klahn mit Drew Thomas (u.a. Into Another, Bold),  Kevin McGinnis und Scotty Beschta (The Promise Ring) die Band The New Rising Sons. Nach einem geplatzten Deal mit Capitol Records folgte ein Vertrag mit Virgin Records. Die Band spielte Shows und Tourneen u.a. mit Iggy Pop, den Manic Street Preachers und sogar Pink (!), und 1999 entstand ein Album, das leider nie das Licht der Welt erblicken sollte - bis jetzt: Zum zwanzigjährigen Jubiläum erscheint mit Set It Right endlich das einzige Album der Band auf Arctic Rodeo Recordings! Wenn das kein Grund zu Freude ist! Nachdem Garrett Klahn in meinem Jahrescharts 2016 noch mit seinem Soloalbumdebüt vertreten war, folgt nun das Debütalbum von seiner Band The New Rising Sons aus dem Jahr 1999. Sollten The New Rising Sons jetzt auch noch auf Tour kommen, wäre eine weitere Sensation perfekt! 



So, auch ohne Konzertbericht wurde es auch in diesem Jahr wieder ein megafetter Blogpost. Und im Gegensatz zum letzten Jahr, wo mich nicht allzu viele neue Veröffentlichungen begeistern konnten und ich auf langerwartete Reissues zurückgegriffen haben, habe ich in diesem Jahr wieder den tatsächlichen Neuveröffentlichungen den Vorrang gegeben. Aber ein paar Reissues auf Vinyl möchte ich dann doch noch erwähnen, da ich mich riesig darüber gefreut habe, diese nun endlich in meiner Plattensammlung zu haben.  Zum Beispiel wurden von Leiah endlich Surrounded By Seasons und Sound And Diversity auf Platte (wieder-)veröffentlicht, was mich unglaublich gefreut hat. Zudem bin ihr sehr gespannt, was wir noch alles von Leiah 2020 hören werden. Auch habe ich mich sehr über There's No Way We're Gonna Fit In von Randy gefreut gehabt, das Album gab es nach 25 Jahren erstmalig auf Vinyl! Ach ja Startracks war auch fleissig am Schätze bergen und so habe ich mir Everlasting von Refused und  Trouble & Desire & B-Sides von Tiger Lou auf farbigem Vinyl geholt! Kurios, dass dies nun alles schwedische Bands waren, aber auch Bat Out Of Hell II: Back Into Hell von Meat Loaf habe ich nun endich auch auf Platte sowie die Common Thread von Spermbirds. Sehr habe ich mich auch gefreut gehabt, dass mir Brian McTernan persönlich eine weiß-marmorierte Version von Only the Diehard Remain bei der Show von Battery in Stuttgart zurückgelegt hatte, die zum 25-jährigen Jubliäum des Albums neu aufgelegt wurde. Schade nur, dass die bereits angekündigten Reissues von Starmarket 2019 dann doch nicht kamen...

Ich bin schon gepannt, welche Platten und Konzerte das Jahr 2020 bringen wird. Mit World Circus von Passage 4 wird  auf alle Fälle schon ein langgehegter Wunsch in Erfüllungen und auch bei Starmarket möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben. Shows betreffend steht für Gorilla Biscuits im Januar schon die Karte im Regal und ich werde zum ersten Mal zur Persistence Tour gehen. Ozzy Osbourne und Judas Priest wurden auf Ende November 2020 verschoben und ich hoffe inständig, dass die Show dann auch tatsächlich noch stattfindet, nachdem das Ticket dafür bereits seit Sommer 2018 in meinem Regal steht. Für Die Ärzte im Dezember 2020 habe ich leider keine Karten ergattern können, obwohl ich pünktlich auf der Webseite war, das ist wirklich sehr sehr schade...

Ich habe auf Spotify noch eine Playlist zu meinen Jahrescharts gemacht, ergänzt mit ein paar Bonustracks, viel Spaß damit!

Ansonsten wünsche ich allen ein frohes Weihnachtsfest, Happy Chanukka und  einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt neugierig!

Samstag, 14. Dezember 2019

strange is the new fruit - die besten Shows 2019

Die besten Shows 2019

Nachdem es mittlerweile schon zu einer Tradition geworden ist, meine Jahrescharts der besten Platten mit einer kurzen Revue der von mir besuchten Konzerte im Laufe des Jahres zu beginnen, wollte ich das auch in diesem Jahr wieder tun. Allerdings wurde die Liste knapp 30 besuchten Shows im Jahr 2019 ziemlich lang, so dass ich dem Ganzen nun einfach einen eigenen Blogpost widme.


Im Januar habe ich mit nach gefühlten 20 Jahren mal wieder LVMEN live gesehen. Ich wusste gar nicht, dass es die noch oder wieder gibt, aber live kam der Post-Metal auf alle Fälle immer noch gut. Im Feburar kamen dann sogar Statues aus Umeå (Schweden) für eine exklusive Show nach Berlin, da ihr Label Crazysane Records von hier ist. Es war toll, Johann und Magnus nach so langer Zeit mal wieder zusehen, schließlich haben sich KVLR bereits schon vor 14 Jahren aufgelöst gehabt. Die Herren, die auch schon zur Zeit von Sunday's Worst Enemy bei Starmarket zusammen musiziert haben, haben es auf alle Fälle noch immer drauf und die Show machte jede Menge Spaß!


Im Ferbuar hätten dann eigentlich noch Ozzy Osbourne und Judas Priest in der Mercedes-Benz Arena spielen sollen, aber durch eine Erkrankung von Ozzy wurde die Show um ein Jahr (!) verschoben und nun wurde sogar die Show vom Februar 2020 auf  den 30. November 2020 verschoben und ich hoffe, dass Ozzy bis dahin auch gesund und am Leben bleibt und ich tatsächlich noch die Gelegenheit bekomme den Prince of Darkness und Judas Priest mit ihrem Album Firepower live zu erleben. Im März habe ich mir dann zusammen mit Daniel Kettcar in der Columbiahalle angeschaut und sie somit bereits zum zweiten Mal auf ihrer Tour zum Album Ich Vs. Wir gesehen. Als besonders Schmankerl gab es mit Der Süsse Duft Der Widersprüchlichkeit (Wir Vs. Ich) noch eine neue EP in Ergänzung zum grandiosen Comebackalbum dazu. Im März spielten dann Cave In zusammen mit Old Man Gloom im Festsaal Kreuzberg, aber irgendwie war ich an dem Abend ziemlich platt. Ein paar Tage später spielten dann Dare, die ich erst ein paar Wochen zuvor über Sven kennengelernt hatte und auch wenn die Show im Bi Nuu nur spärlich besucht war, ließ sich die Band ihre Spielfreude nicht nehmen und wurde von den anwesenden Fans frenetisch gefeiert! Erneut nur ein paar Tage später spielte Christian Kjellvander ein Wohnzimmerkonzert bei Matze, wo ich auch schon Rocky Votolato und Garret Klahn live erlebt haben und wieder war die intime Atmosphäre  einzigartig.


Im Mai war ich dann gleich auf fünf Shows, beginnend mit Empowerment, die auf der Core Tex Stage beim 1.Mai in Kreuzberg spielt haben. Legendäre Ankündigung von Jogges zu Beginn der Show: "Mir send Empowerment aus Stuttgart!". Und dann begannen die Emowochen, wo ich innerhalb von vier Wochen mit Jawbreaker, Leiah, The Get Up Kids und Mineral gleich vier Emo-Legenden live gesehen habe. Jawbreaker einmal live zu sehen, hätte ich fast gar nicht mehr für wahrscheinlich gehalten. Dass sie allerdings Jinx Removing nicht gespielt hatten, war dann doch etwas schade. Etwas schade war auch, dass Leiah im Rahmen des Miss the Stars Festivals gespielt haben und wie die anderen Bands lediglich 30 Minuten zur Verfügung hatte. Viel zu kurz, um alle neuen Songs sowie alle Klassiker zu spielen. Hatte mich aber sehr gefreut die Band nach so langer Zeit mal wieder live zusehen und anschließend haben ich mich noch lange mit Gunnar, David und Anders unterhalten. Für The Get Up Kids im S036 hatte Valentin die Karten besorgt gehabt, so hatten wir endlich mal wieder die Gelegenheit uns zu sehen und den langeausgemachten Plattentausch zu vollziehen. Die Muncie Girls spielten Support und The Get Up Kids einen Hit nach dem anderen, was war das schön. Zudem spielten auch noch Mineral im Lido, das war auch schön. Allerdings ging es im Juni gleich weiter, da die Gorilla Biscuits wieder im SO36 spielten, mit Charley's War im Vorprogramm Nur wenige Monate zuvor aber überraschenderweise Alex Brown verstorben, eine Hardcore Legende die während der Show von Civ geehrt wurde, ein wirklich berührender Moment. Und schon ein Tag darauf folgte die nächste Emo-Legende, nämlich Chamberlain, die eine ausverkaufte Show in der Kantine im Berghain spielten. Die Show war überragend und ich traf viele Leute, die ich zum Teil schon seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Als Support spielten Scott Ritcher (Metroshifter) und Sunday Inn. Das 1. Halbjahr wurde beendet von INVSN, die ich nun schon zum 6. Mal live gesehen habe. Dieses Mal spielten sie allerdings im Vorprogramm von Le Butcherettes, die ich wiederum schon mal im Vorprogramm von At the Drive-In live erlebt hatte. Bei tagsüber 38 Grad war die Show im Bi Nuu abends ebenfalls unglaublich heiß!


Das zweite Halbjahr  begann mit einem absoluten Highlight, da Def Leppard ihre einzige Headlinershow in der Zitadelle in Spandau gespielt haben. Dieses Mal war ich leider ohne Sven bei Def Leppard, aber wieder war es großartig mit erneut dem einzigen Wehrmutstropfen, dass ich leider nie Steve Clark live auf der Bühne erleben durfte. Im Vorprogramm spielten Europe und die waren auch toll. Zu meiner Überraschungen spielten dann auch noch John Diva & The Rockets of Love, die als Mötley Crüe Plagiat live ganz unterhaltsam waren. Metallica mit Ghost im Vorprogramm hab ich leider verpasst. Dafür habe ich während meines Urlaubs auf der Schwäbischen Alb in Stuttgart endlich mal wieder ein Konzert mit Daune und Uwe gesehen. Battery waren mit 25 Jahre Only the Diehard Remain unterwegs und supporteten  H2O zu ihrem 25-jähringen Bandjubiläum. Echt verrückt, dass das alles schon so lange her sein soll. Zudem traf ich  noch allerhand Leute, die ich ewig nicht mehr gesehen hatte,  wie Marc (XEmbraceX), Jens (Bobby Peru) und Orhun (Life.Love.Shirts). Leider war der Club viel zu groß für Battery, aber die Band ließ sich ihren Spaß trotzdem nicht nehmen und spielte ein tolles nur viel zu kurzes Set. H2O waren auch sehr unterhaltsam und ließen Rock You Like A Hurricane von den Scorpions in ihr Set einschließen und brachten ihren Unmut über Präsident Trump lautstark zum Ausdruck und coverten dann noch Nazi Punks Fuck Off von den Dead Kennedys! Am Tag der Jugend gingen 
Billy und ich abends nochmals zu Kettcar, die ein Open Air Konzert in der Esslinger Burg gespielt haben. Die Location war echt toll, das Wetter ebenfalls wieder formidabel und das Konzert grandios! Marcus erzählte Anekdoten, wie er damals mit …but alive hier im JuZ gespielt hat und Reimer über seine Telefonate mit seiner Mutter, darüber dass Sonntagabends die Konkurrenz eines Konzerts geben über des Tatorts immer so groß ist. Zur Solotour von Frankie Stubbs (Leatherface) habe ich es leider nicht geschafft gehabt.

Dann war erst einmal Sommerpause und im August war ich auf keinem einzigen Konzert und es dauerte bis zum 28.09.2019 bis ich dann endlich Mal wieder  Thees Uhlmann live gesehen habe. Das Konzert im Lido war nach wenigen Minuten ausverkauft und ich war sehr froh darüber ne Karte dafür bekommen zu haben. Die Show war phänomenal und am Ende bekam ich sogar noch ein T-Shirt von Thees geschenkt, da er es cool fand, dass jemand mit einem Def Leppard T-Shirt zu seinem Konzert kommt. Einmal Metalhead immer Metalhead und deshalb ging es nur wenige Tage später auch noch zu Mike Tramp, der mit seiner Band of Brothers neben seinen Solosachen auch Songs von White Lion und Freak of Nature zum Besten gab. Zwischen den Songs erzählte er tolle Anekdoten aus seinem Leben, was diesen Abend zu einem ganz besonderen gemacht hat. Im September spielten dann auch noch Spermbirds im ausverkauften Clash in Kreuzberg. Tolle Show und die neuen Songs reihten sich hervorragend in die Setlist ein, schade nur, dass es Melt the Ice nicht mehr auf die Setlist geschafft hatte. Aber bei der Menge an Klassikern, die sie gespielt haben, darf man sich nicht beschweren. Als Support spielten übrigens Gulag Beach ausm Wedding.


Im November kamen Refused zusammen mit Thrice auf Co-Headliner Tour. Naja es schien mir mehr so zu sein, dass Thrice Headliner sind und Refused nur nicht zum Support degradiert werden sollte. Den eigentlichen Support hingegen übernahmen Petrol Girls. Da die Show im Huxley's recht teuer war, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass Dennis mich auf die Gästeliste gesetzt hatte. Und auch darüber, dass Refused vor Thrice gespielt haben, war ich schußendlich doch auch froh, so wurde es nicht allzu spät, da ich dann bei Thrice nach 2-3 Songs los bin, da am nächsten Tag wieder vor 6 Uhr der Wecker klingelte. Am Freitag darauf spielten Marathonmann im Badehaus, die sich mit ihrem neuen Album Die Angst Sitzt Neben Dir nicht nur wieder in meine Jahrescharts, sondern auch direkt in mein Herz gespielt haben, nachdem wir eine zeitlang getrennte Wege gegangen sind! Die Show war großartig, die Setlist lang und sogar Dein ist mein ganzen Herz hatte es wieder auf die Setlist geschafft gehabt, was mich irgendwie doch ganz dolle gefreut hat. Das Vorporgramm wurde von The Pariah bestritten, die mir ganz gut gefallen haben. Allerdings ist mir eine Hardcoreband, die ihre eigene Lichtanlage mitbringt, dann doch ein wenig suspekt. 


Nachdem im Mai bereits Emo-Wochen waren ging es im November nochmals weiter. Dashboard Confessional aka Chris Carabba spielte eine Solo-Akustik-Show im Privatclub und die wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich habe ich sein zweites Album The Places You Have Come to Fear the Most als es 2001 veröffentlicht wurde rauf und runter gehört. Chris erklärte nach dem ersten Song, wie der Abend verlaufen werden. Er habe mit The Best Deceptions begonnen und werde mit Hands Down enden, was dazischen passiert, erfolgt auf Zuruf. Ok, er hatte sich natürlich herausgenommen, mit der Begründung, dass seine zwei Gitarren unterschiedlich gestimmt seien, ggf. Songs erst etwas später zu spielen, um nicht ständig die Gitarre wechseln zu müssen oder - mit einem Augenzwinkern - auch gar nicht, wenn er keine Lust darauf habe. Aber ich denke, alle kamen auf ihre Kosten und das Publikum sang bei allen Songs mit. Echt ein toller Abend, der übrigens von Corey Wells aus Los Angeles, California, USA eröffnet wurde. Direkt am Tag drauf spielten Hot Water Music zu ihrem 25-jährigen Bandjubliäum das komplette No Divison Album, das zudem 20-jähriges Jubliäum hatte. Die Karte dafür steht seit über einem Jahr bei mir im Regel und die Vorfreude war riesig. Den Abend eröffneten Spanish Love Song, die mir auch ganz gut gefallen haben und anschließend standen Red City Radio auf der Bühne, die sich ebenfalls mächtig ins Zeug legten. Aber beiden Bands war klar, dass das Publikum auf Hot Water Music und No Division wartete und als dann die ersten Klänge von SouthEast First erklangen wurden bereits die Fäuste geregt und bei manchen Flossen die ersten Tränen. Generell habe ich noch nie bei einem Konzert soviele Menschen weinen sehen, ja Hot Water Music verstehen sich sehr gut darauf Emotionen mit ihrer Musik zu verbinden. Leider war noch immer nicht Chris Wollard wieder am Start, so dass wie bereits im vergangenen Jahr Chris Cresswell von The Flatliners seinen Part übernahm. Bei Our Own Way und It's Hard To Know herrschte auch bei mir Glückseligkeit und als sie dann das komplette Album durchgespielt  hatten, folgten noch weitere Hits von den anderen Alben. Das war wirklich ein unvergesslicher Abend! Nach zwei Tagen Pause folgte dann noch mit Cult of Luna das dritte in Folge ausverkaufte Konzert in dieser Woche! Als Support spielten A.A. Williams, die allerdings früher begonnen haben, als angekündigt und somit hatten wir nur noch die zwei letzten Songs gehört gehabt. Im Anschluss standen Brutus auf der Bühne, die zu Dritt ganz schön laut waren und durch eine Sängerin beeindruckten, die zugleich auch noch kraftvoll Drums spielte. Als Cult of Luna dann endlich auf die Bühne traten legten sie auch sofort mit dem Opener The Silent Man von ihrem neuen Album A Fear of Dawn los und begeisterten von der ersten bis zur letzten Minute. Schade fand ich nur, dass es dieses Mal Vicarious Redemption nicht auf die Setlist geschafft hatte und natürlich auch, dass die Songs von Mariner nicht gespielt wurden. Aber nichtsdestotrotz spielten sich Cult of Luna locker in die Top 10 der besten Shows, die ich 2019 besucht habe

Anbei meine Top 10 der besten Shows 2019 in unbestimmter Reihenfolge:


1. Def Leppard - Zitadelle, Berlin

2. Kettcar - Burg, Esslingen
3. Dare - Bi Nuu, Berlin
4. Spermbirds - Clash, Berlin
5. Mike Tramp & Band of Brothers - Musik & Frieden, Berlin
6. Thees Uhlmann & Band - Lido, Berlin
7. Chamberlain - Kantine im Berghain, Berlin
8. Cult of Luna - Festsaal Kreuzberg, Berlin
9. Hot Water Music (play No Divison in full) - Lido, Berlin
10. Dashboard Confessional - Privatclub, Berlin 

Das letzte Konzert, das ich 2019 besucht habe, läuft außerhalb der Wertung, da die Show zum 25-jährigen Jubiläum von Startracks ein richtiges Minifestival mit 5 Bands war und somit bereits die Hälfte der Plätze in Beschlag nehmen würde, da es ein unglaublich toller Konzertabend war.  Eröffnet wurde der Abend von Bedroom Eyes, einer mir bis dato unbekannten Band auf Startracks. Cooler treibender IndieRock mit einem sympathischen Frontman. Im Anschluss stand dann das Trio Vases Flora och Fauna auf der Bühne, die normalerweise auf Schwedisch singen. Allerdings haben sie auf ihrem aktuellen Album ausschließlich Lieder mit deutschen Texten, die in Verbindung mit ihrem Folkpop dann teilweise (ungewollt?) skurril klangen, zumal die Ansagen dazwischen auf Englisch gemacht wurden. Aber unterhaltsam war das allemal...

Als nächstes standen Pablo Matisse auf der Bühne. Pablo Matisse wurde von Ian Person (Soundtrack Of Our Lives) und Per Stålberg (Division Of Laura Lee) gegründet, um ihre Vorlieben für 80er Jahre Hardcore im Stile von Minor Threat, Dag Nasty und Fugazi auszuleben. Mit I'm So Tired gab es dann auch noch eine Coverversion von Fugazi und mit I Will Follow You Into the Dark gab es sogar noch einen Coversong von Death Cab for Cutie im Hardcoregewand! Absolut grossartige Show!
Nachdem die gemeinsame Tour von Kristofer Åström und Rasmus Kellerman (Tiger Lou) 2017 aus persönlichen Gründen leider ausfiel, hatte ich zwei Jahre später nun doch noch die Gelegenheit diese beiden Ausnahmemusiker an einem Abend live zu erleben. Kristofer Åström spielte zwar ohne Hidden Truck, dafür trotzdem mit Begleitband. Das Set war zwar nicht sonderlich lang, aber dennoch sehr intensiv. Bei All Covers Hell hatte ich Gänsehaut und der neue Song In Betweener lässt Großes erahnen, wenn das neue Album kommt. Der Text schien noch recht neu zu sein, da Kristofer ihn noch vom Blatt ablesen musste. Nach der Show schnappte ich mir dann noch die Setliste, nur beim Textblatt zu In Betweener meinte Kristofer, dass er das noch für morgen Abend in Hamburg benötige. Bin auf alle Fälle schon sehr aufs neue Album gespannt und hoffe, dass er damit dann auch wieder auf Tour kommt. 
Zum Abschluss standen dann Tiger Lou auf der Bühne, die ich zwar nun schon oft gesehen haben, aber die mich auch immer wieder überraschen und vor allem begeistern können. Während viele Bands im Laufe der Jahre immer ruhiger und somit häufig auch langweiliger werden, machen das Tiger Lou genau umgekehrt und spielen auch ältere Songs live schneller und härter und klingen somit noch intensiver und haben mich mit ihrem leider ebenfalls recht kurzen Set dennoch restlos begeistert. Zwar fehlten Hits wie z.B. Sam, As I Samantha und Oh Horatio, aber diese hätte auch nicht so gut in das Set gepasst. Vielleicht kommt Rasmus ja doch irgendwann mal wieder Solo auf Tour, dann würden diese Songs wieder sehr gut passen. Ein äußerst kurzweiliger und musikalisch sehr abwechslungsreicher Abend, der als Konzertabschluss 2019 nicht hätte besser sein können. Wobei ein wenig schade finde ich es dennoch, dass ich heute nicht nochmal zu Thees Uhlmann in die Columbiahalle kann. Aber die Show im Lido wäre auch nicht zu toppen und dann geh ich halt im Januar zur Lesetour, um Thees wieder live auf einer Bühne zu sehen.

So das war's, mein Konzertjahr 2019. Für die Persistence Tour mit Gorilla Biscuits, Agnostic Front und H2O steht die Konzertkarte schon im Regal und natürlich auch Ozzy Osbourne und Judas Priest, die ja in diesem Jahr schon hätten spielen sollen. Sicherlich werde ich mir auch wieder ne Karte für das Punk in Drublic Fest holen, wenn NOFX wieder mit Pennywise und sogar den Circle Jerks sowie mit zahlreichen anderen Bands kommen wird. Und heute habe ich gelesen, dass endlich Body Count mit ICE-T nach Berlin kommen werden, deren Album Bloodlust habe ich ja 2017 mächtig gefeiert! Bei Baroness hoffe ich noch auf eine Clubtour zu Gold & Grey und ansonsten lasse ich mich einfach überraschen. Aber wenn ich wünsche äußern darf, dann würde ich mich eine Tour von Passage 4 freuen, deren Meisterwerk World Circus nach über 25 Jahren erstmalig auf Vinyl veröffentlicht wird. Die Tour von Def Leppard mit Mötley Crüe, Poison und Joan Jett & The Blackhearts wird leider nur in amerikanischen Stadien stattfinden, da wäre ich ansonsten ebenfalls sofort am Start gewesen.


An dieser Stelle wünsche ich allen Leserinnen und Leser noch eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten, Happy Chanukka und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt jung im Herzen!