Sonntag, 22. Dezember 2019

strange is the new fruit - Jahrescharts 2019

Die besten Alben 2019

Nachdem ich mit den Top55 meiner besten Alben/EPs/7"s aus Schweden und Deutschland meinen Blog kurzzeitig wieder zum Leben erweckt habe, neigt sich das Jahr auch schon wieder dem Ende und es ist Zeit mit meiner Liste der besten Alben des Jahres zu beginnen.

Der zur Tradition gewordene Bericht über die von mir im Laufe des Jahres besuchten Shows ist, mit knapp 30 Shows 2019, etwas zu lang geworden, weshalb es dazu nun einen eigenen Blogpost gibt.

Anyway,unlike 2007200820092010, 201120122013, 20142015, 2016 und 2017, gibt es wie schon 2018 auch in diesem Jahr erneut die Top 9 der besten Alben 2019 in no particular order:


Thees Uhlmann - Junkies und Scientologen (Grand Hotel van Cleef)
Das Ticket für die Show von Thees im Lido stand bereits schon im Regal, als ich mit großer Freude gelesen habe, dass 2019 auch noch ein neues Album von Thees erscheinen soll. Aber ehrlich gesagt, waren meine Erwartungen nach dem zweiten Album #2 nicht wirklich hoch. Irgendwie hatten wir uns musikalisch und textlich etwas auseinander gelebt. Der erste Song Fünf Jahre nicht gesungen wurde von mir zunächst wohlwollend, aber auch skeptisch aufgenommen, da ich irgendwie den Zusammenhang mit der letzten Strophe nicht verstanden habe und auch die nächste Single Avicii gefiel mir zwar musikalisch sofort, verstand aber erneut den Text irgendwie nicht. Ich hatte daher das Album erst einmal nicht vorbestellt gehabt, zumal mir die Deluxe Vinylbox trotz Bonus-LP mit dem weiteren Nippes doch viel zu teuer schien. Also erstmal zur Veröffentlichung auf Spotify reingehört, um dann festzustellen, dass mit Danke für die Angst ein ganz großer Hit dabei ist und ich mich Thees nun auch textlich wieder ganz nah fühlte. Das gleiche dann erneut bei Was wird aus Hannover und nach mehrmaligen Hören erschloss sich mir auch Avicii, so dass mein Entschluß feststand, dass ich mir unbedingt das Album holen möchte. Die Deluxe Vinylbox finde ich jedoch vorallem wegen Gold, der Bouns-LP mit 8 Coverversionen, spannend (ganz groß - Fragezeichen von Nena!), allerdings hätte mir anstelle des Plastiskop Bildbetrachter und der Soundbox lieber einen schönen Bildband mit Fotos und Anekdoten gewünscht gehabt, was dann meiner Meinung nach den hohen Preis auch gerechtfertigt hätte, als zum Downloadcode auch noch die beiden Alben als CDs beizulegen. Aber nun genug rumgenölt. Ich freue mich riesig, dass Thees wieder Musik macht, live war das auch ganz große Kunst. Zu guter Letzt hatte ich bei der Show noch ein T-Shirt von Thees geschenkt bekommen, da er es cool fand, das jemand mit einem Def Leppard T-Shirt zu seinem Konzert kommt. Einmal Metalhead, immer Metalhead! Ach ja, nicht nur neue Musik gab es 2019 von Thees, sondern auch noch ein neues Buch. In der KiWi Musikbibliothek-Reihe schreiben bekannte Autoren/Musiker aus der Fanperspektive über ihre Lieblingsband/-künstler*in und bei Thees Uhlmann sind das eben Die Toten Hosen. Ich finde das Buch allerdings vorallem aufgrund der autobiographischen Schreibweise sehr spannend und bin seither immer am Überlegen, ob ich sowas auch mal über Def Leppard zu Papier bringen sollte, haha...



Spermbirds - Go To Hell Then Turn Left (Rookie Records)
Spermbirds sind auch so alte Helden von mir, die mich 2019 mit einem neuen Album überrascht haben. Und auch hier wäre es gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich dem neuen Album entgegen gefiebert hätte. Das letzte Album A Columbus Feeling war von 2010 und das Album davor Set An Example von 2004 und beide sind leider keine Stammgäste auf meinem Plattenspieler. Allerdings sind Something To Prove, Nothing Is Easy und Common Thread absolute Meilensteine, die für mich immer eine große Rolle spielen werden. Aber ich war dann schon vorab vom Artwork von Go To Hell Then Turn Left so begeistert, dass ich mir das Album auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Auch die Coverstory im OX verlasste mich, nach Jahren mal wieder zum OX zu greifen, das ich früher jahrlang im Abo hatte. Das letzte OX hatte ich das letzte Mal vor 9 Jahren gekauft gehabt, damals ebenfalls mit einer Spermbirds Coverstory! Das Album überraschte mich dann insofern, dass die Songs einfach richtig Spaß machen sie zu hören. Lee singt wütend, wie eh und je und die Texte sind wieder sehr unterhaltsam. Auch live reihten sich die neuen Songs hervorragend ins Set ein und man hatte das Gefühl sie auch schon wie die anderen Klassiker schon ewig zu kennen. Nur, dass es Melt the Ice nicht mehr auf die Setliste geschafft hat, fand ich dann doch etwas schade. Dafür hab ich mir nach der Show dann gleich noch Common Threat als Repress auf roten Vinyl und die Tour 7" geholt gehabt, die toll zum Artwork von GTHTTL passt. Nachdem ich die Spermbirds letztes Jahr auf dem Hoffest vom Schokoladen live gesehen habe und dieses Jahr erneut im Clash, könnte ich mich glatt daran gewöhnen sie einmal jährlich zu sehen. Aber ansonsten würde ich mich natürlich auch sehr freuen, wenn Kick Joneses ihre letztes Jahr leider ausgefallene Show nachholen würden oder gar Die Walter Elf auf Tour gehen würden, wir werden sehen...

 

Marathonmann - Die Angst Sitzt Neben Dir (Redfield Records)
Weiter geht es mit den Überraschungen im Jahr 2019, denn auch Marathonmann hatte mich mit ihrem dritten Mein Leben Gehört Dir von 2016 leider irgendwie verloren, nachdem ich die Platten und Konzerte zuvor schwer abgefeiert habe. So hörte ich auch auf die Konzerte zu besuchen, aber erinnerte mich dann zu meiner Top 55 der besten Alben/EPs/7"s aus Deutschland wieder an ...Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt und hörte über Spotify mal vorsichtig in das neuen Album rein und plötzlich hatten sie mich wieder! Und so ärgerte ich mich, dass ich so lange gezörgert habe und somit das coole Bundle bei Core Tex verpasst habe, wo es das Album plus Konzertkarte und diverse Gimmicks im Angebot gab. Immerhin habe ich das "Glow in the Dark"-Vinyl dann doch noch bei Core Tex bekommen und spontan gabs dann eben noch Abendkasse für die Show im Badehaus, wo sie dann zu meiner Freude neben den alten und neuen Hits auch noch die Coverversion von Dein Ist Mein Ganzes Herz gespielt haben und ich wieder voll und ganz bei Marathonmann war. Als Andenken an diesen tollen Abend konnte ich zumindest noch die Setlist ergattern. Schade nur, dass ich den Akustikgig am Nachmittag bei Core Tex verpasst hatte, aber neben Arbeit und Familie war dafür leider keine Zeit mehr.

 

Refused - War Music (Spinefarm Records)
Konkrete Erwartungen hatte ich auch bei Refused nicht an ein neues Album. Freedom von 2015 hatte es 17 Jahre nach The Shape of Punk to Come (1998) da deutlich schwerer und forderte mich damals auch sehr heraus, aber ich war froh die Herausforderung angenommen zu haben, da ich mit einem sehr facetten- und abwechlungsreichen Album belohnt wurde. Wieder kaufte ich mir das OX, da dieses Mal Refused die Coverstory gebührte und irgendwie wusste mit dem Satz von Dennis, dass War Music das Album sei, dass die Leute damals bei der Reunion erwartet hätten,  nicht so viel mit anzufangen. Meiner Erfahrung nach hatten Refused noch nie ein Album veröffentlicht gehabt, das ich so von ihnen erwartet hätte. Bisher hatten sie mich mit jedem Album überrascht und es dauerte immer eine gewisse Zeit, bis ich mich in die neuen Songs reingehört hatte. Sollte es dieses Mal in der Tat anders sein? Dem war zum Glück nicht so, erneut konnte ich den neuen Songs beim ersten Mal hören noch nicht so viel abgewinnen. Aber nach mehrmaligen Hören gewann ich immer mehr Zugang zu den Songs. Besonders offensichtlich wurde es bei der Liveshow im Huxley's, wo mich Dennis dankenswerterweise auf die Gästeliste gesetzt hatte, zumal die Tickets recht teuer waren, da die Tour zusammen mit Thrice war. Refused spielten nämlich insgesamt 6 neue Songs von War Music, 4 von The Shape of Punk to Come und immerhin noch 2 Songs von Songs To Fan The Flames Of Discontent und leider nur noch lediglich einen von Freedom. Ältere Sachen, wie zum Beispiel von Everlasting und This Just Might Be... ...The Truth wurden gar nicht mehr beachtet. Aber genau darin liegt die Radikalität von Refused, die sie über dem stehen lässt, was ihnen von enttäuschten Hardcore Fans der 90ern vorgeworfen wird, dass sie sich ausverkaufen würden und ihren Legendstatus zerstören würden. Sie sehen sich als aktive Band, die eben 2019 neue Musik schreiben und  veröffentlichen und eben nicht nur lediglich ihren Nachlass verwalten, wie es zahlreiche Hardcorelegenden sonst tun. Aber so ganz ohne die alten Hits geht es aber natürlich auch bei Refused nicht und so war im Publikum schon die Hölle los, als die ersten Klänge von New Noise ertönten. Bleibt festzuhalten, das Refused auch 2019 sehr wichtig sind und es gut ist, dass es sie (wieder) gibt...



Horndal - Remains (Prosthetic Records)
Bleiben wir bei Musik aus Schweden. Alben, die bereits am Anfang des Jahres veröffentlicht wurde, haben es gelegentlich schwer sich gegen Alben durchzusetzen, die eben erst später im Laufe des Jahres veröffenlticht werden und beim Verfassen der Jahrescharts ggf. etwas präsenter sind. Das Debütalbum von Horndal war aber schon seit Februar gesetzt für meine Top 9 und einziger Wermutstropfen ist lediglich, dass Horndal es (noch) nicht nach Deutschland auf Tour geschafft haben. Denn Songs wie Wasteland, Rotting Town und Häng Honom verlangen einfach danach live gehört zu werden und headbangend lauthals mitgesungen zu werden. Nach wie vor bin ich völlig fasziniert von dem Konzept der Band, die sich nach dem gleichnamigen Ort in Schweden benannt haben, wo einst ein Stahlwerk stand. Nachdem das Stahlwerk geschlossen wurde gab es zahlreiche Proteste, die sich auch künstlerisch in einem Theaterstück niederschlugen und so ist es für mich umso faszinierender, dass diese Geschichte nun schon die zweite Generation der Familie Levahn umspannt. Dass Pontus Levahn und Erik Welen normalerweise mit Tiger Lou auf der Bühne stehen, bzw. auch als Torpedo Platten veröffentlicht haben, hört man Horndal musikalisch natürlich nicht unbedingt an. Aber hier leben die Beiden zusammen mit Pontus Bruder Hendrik ihre Liebe zur Musik der härteren Gangart aus. Ob man das nun als Hardcore, Metal oder Sludge bezeichnen mag, ist eher nebensächlich, denn hauptsache ist, es rockt! Und rocken tuen Horndal ganz gewaltig!



Night Letters - Witness To The Love (Venn Records)
Und neben Horndal hat es in diesem Jahr gleich noch ein Debütalbum in meine Top 9 der besten Alben 2019 geschafft. Auf Night Letters bin ich über einen Beitrag auf Instagram aufmerksam geworden und habe mir dann zunächst Witness To The Love auf Spotify angehört. Es dauerte ein paar Durchläufe, bis mich die Songs in ihren Bann gezogen haben, da sich die Schönheit der Songs zumindest bei mir nicht sofort entfaltet hat. Aber wenn Dream-Pop ein Musikgenre ist, dann ist das was Night Letters machen eben Dream-Hardcore! Die Mitglieder von Night Letters spielten zuvor in diversen melodischen Hardcorebands, wie More Than Life, Miles Away, Dead Swans und Landscapes und wurden kurioserweise in Berlin gegründet. Die erste 7" Reflect The Sky wurde wiederrum auf Day By Day Records veröffentlicht, einem Label aus Stuttgart. Bei Felix hatte ich dann auch direkt das Debütalbum und die 7" bestellt gehabt, da eine persönliche Übergabe in Stuttgart leider nicht hingehauen hat (Porto sucks!). Live hatte ich Night Letters 2018 leider verpasst gehabt, da ich sie da noch gar nicht auf dem Schirm hatte und nun hoffe ich natürlich, dass sie irgendwann mal wieder in Berlin spielen werden, das wäre toll!

 

Cult of Luna - A Dawn Of Fear (Metal Blade Records)
Nachdem Cult of Luna bereits 2013 mit Vertikal und auch 2016 mit Mariner in meinen Jahrescharts vertreten waren, so haben sie es auch 2019 mit A Dawn Of Fear wieder geschafft mich nachhaltig zu begeistern. Vor allem live lässt die Band keinen Zweifel an ihrer Klasse aufkommen. Zwar benötigt es viel Zeit und Aufmerksamkeit, um sich auf die epischen Werke von Cult of Luna einzulassen, dafür ist die Freude umso größer, wenn man diesen Berg an Album erklommen hat! Verrückt ist, dass es nun schon 13 Jahre her ist, dass ich für das Svenskt Rock Arkiv ein Interview mit Johannes Persson im alten Debaser in Stockholm geführt habe, wo er am Abend mit seiner anderen Band Khoma gespielt hatte. Im Interview ging es u.a. um seine vorherige Band Eclipse und hauptsächlich um die Straight Edge Szene im Umeå in den 90ern. Ein paar Wochen später, im Frühjahr 2007,  kam Johannes dann mit Cult of Luna auf großer Europatournee u.a. nach Berlin und lud mich zur Show in den alten Magnet Club ein. Ich konnte an dem Abend dann jedoch nicht zum Konzert gehen, da meine Frau leider sehr krank war und ich somit den Gästelisteplatz an einen Kumpel vermachte, der mir wiederum zum Trost von Johannes einen CoL-Beutel mitbrachte. Und genau in diesem Beutel brachte ich dann nach der Show im Festsaal Kreuzberg die Tour-Edition von A Dawn Of Fear nach Hause, womit sich der Kreis wieder schließt. Wenn Cult of Luna diesen Rhythmus beibehalten, könnt ihr dann in meinen Jahrescharts 2022 sicherlich wieder mit einem Album von Cult of Luna rechnen!



Baroness -  Gold & Grey (Abraxan Hymns)
Ein neues Baroness Album ist im Grund genommen immer ein Einlass zur Freude, auch wenn es im Vorfeld erneut einen Wechsel in der Besetzung gab und Peter Adams die Band verließ und Gina Gleason die Lücke schloss. Bei der Show im SO36 im vergangenen Jahr konnte ich mich dann gleich schon von den Livequalitäten des neuen Besetzung überzeugen. Als 2015 Purple veröffentlicht wurde, stellte für mich das Album bis dato den Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Baroness dar. Tja und dabei wird es zumindest auch nach der Veröffentlichung von Gold & Grey erst einmal bleiben. Leider tat ich mir anfangs recht schwer mit dem neuen Album uns es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, was genau mich an Gold & Grey störte. Hits gibt es auch auf diesem Album wieder en masse, allerdings auch viele Interludes und "arty" Songs, die für mich beim Hören des Albums eher hinderlich sind anstatt bereichernd. Hinzu kommt, dass Baroness in Berlin lediglich als Support von Volbeat in der Mercedes-Benz-Arena live zu erleben waren. Zum einen gönne ich es der Band natürlich vor so einem großem Publikum aufzutreten und wenn ich dort gewesen wäre, hätte ich den Auftritt auch sicherlich gefeiert. Aber um ein kurzes Set als Supportband zu sehen, war mir der Eintritt einfach viel zu teuer und mein Interesse an Volbeat gleich Null. Schade, bleibt nur die Hoffnung, dass Baroness im nächsten Jahr dann nochmals mit einer Headlinertour nach Berlin kommen, denn da bin ich dann auf alle Fälle wieder mit dabei!



The New Rising Sons - Set It Right (Arctic Rodeo Recordings)
So unwahrscheinlich, dass ein Hobbit Saurons Ring findet, so unwahrscheinlich ist auch die Veröffentlichung dieses 20 Jahre verlorenen Schatzes. 1998 nach dem Ende von Texas is the Reason gründete Garrett Klahn mit Drew Thomas (u.a. Into Another, Bold),  Kevin McGinnis und Scotty Beschta (The Promise Ring) die Band The New Rising Sons. Nach einem geplatzten Deal mit Capitol Records folgte ein Vertrag mit Virgin Records. Die Band spielte Shows und Tourneen u.a. mit Iggy Pop, den Manic Street Preachers und sogar Pink (!), und 1999 entstand ein Album, das leider nie das Licht der Welt erblicken sollte - bis jetzt: Zum zwanzigjährigen Jubiläum erscheint mit Set It Right endlich das einzige Album der Band auf Arctic Rodeo Recordings! Wenn das kein Grund zu Freude ist! Nachdem Garrett Klahn in meinem Jahrescharts 2016 noch mit seinem Soloalbumdebüt vertreten war, folgt nun das Debütalbum von seiner Band The New Rising Sons aus dem Jahr 1999. Sollten The New Rising Sons jetzt auch noch auf Tour kommen, wäre eine weitere Sensation perfekt! 



So, auch ohne Konzertbericht wurde es auch in diesem Jahr wieder ein megafetter Blogpost. Und im Gegensatz zum letzten Jahr, wo mich nicht allzu viele neue Veröffentlichungen begeistern konnten und ich auf langerwartete Reissues zurückgegriffen haben, habe ich in diesem Jahr wieder den tatsächlichen Neuveröffentlichungen den Vorrang gegeben. Aber ein paar Reissues auf Vinyl möchte ich dann doch noch erwähnen, da ich mich riesig darüber gefreut habe, diese nun endlich in meiner Plattensammlung zu haben.  Zum Beispiel wurden von Leiah endlich Surrounded By Seasons und Sound And Diversity auf Platte (wieder-)veröffentlicht, was mich unglaublich gefreut hat. Zudem bin ihr sehr gespannt, was wir noch alles von Leiah 2020 hören werden. Auch habe ich mich sehr über There's No Way We're Gonna Fit In von Randy gefreut gehabt, das Album gab es nach 25 Jahren erstmalig auf Vinyl! Ach ja Startracks war auch fleissig am Schätze bergen und so habe ich mir Everlasting von Refused und  Trouble & Desire & B-Sides von Tiger Lou auf farbigem Vinyl geholt! Kurios, dass dies nun alles schwedische Bands waren, aber auch Bat Out Of Hell II: Back Into Hell von Meat Loaf habe ich nun endich auch auf Platte sowie die Common Thread von Spermbirds. Sehr habe ich mich auch gefreut gehabt, dass mir Brian McTernan persönlich eine weiß-marmorierte Version von Only the Diehard Remain bei der Show von Battery in Stuttgart zurückgelegt hatte, die zum 25-jährigen Jubliäum des Albums neu aufgelegt wurde. Schade nur, dass die bereits angekündigten Reissues von Starmarket 2019 dann doch nicht kamen...

Ich bin schon gepannt, welche Platten und Konzerte das Jahr 2020 bringen wird. Mit World Circus von Passage 4 wird  auf alle Fälle schon ein langgehegter Wunsch in Erfüllungen und auch bei Starmarket möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben. Shows betreffend steht für Gorilla Biscuits im Januar schon die Karte im Regal und ich werde zum ersten Mal zur Persistence Tour gehen. Ozzy Osbourne und Judas Priest wurden auf Ende November 2020 verschoben und ich hoffe inständig, dass die Show dann auch tatsächlich noch stattfindet, nachdem das Ticket dafür bereits seit Sommer 2018 in meinem Regal steht. Für Die Ärzte im Dezember 2020 habe ich leider keine Karten ergattern können, obwohl ich pünktlich auf der Webseite war, das ist wirklich sehr sehr schade...

Ich habe auf Spotify noch eine Playlist zu meinen Jahrescharts gemacht, ergänzt mit ein paar Bonustracks, viel Spaß damit!

Ansonsten wünsche ich allen ein frohes Weihnachtsfest, Happy Chanukka und  einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt neugierig!

Samstag, 14. Dezember 2019

strange is the new fruit - die besten Shows 2019

Die besten Shows 2019

Nachdem es mittlerweile schon zu einer Tradition geworden ist, meine Jahrescharts der besten Platten mit einer kurzen Revue der von mir besuchten Konzerte im Laufe des Jahres zu beginnen, wollte ich das auch in diesem Jahr wieder tun. Allerdings wurde die Liste knapp 30 besuchten Shows im Jahr 2019 ziemlich lang, so dass ich dem Ganzen nun einfach einen eigenen Blogpost widme.


Im Januar habe ich mit nach gefühlten 20 Jahren mal wieder LVMEN live gesehen. Ich wusste gar nicht, dass es die noch oder wieder gibt, aber live kam der Post-Metal auf alle Fälle immer noch gut. Im Feburar kamen dann sogar Statues aus Umeå (Schweden) für eine exklusive Show nach Berlin, da ihr Label Crazysane Records von hier ist. Es war toll, Johann und Magnus nach so langer Zeit mal wieder zusehen, schließlich haben sich KVLR bereits schon vor 14 Jahren aufgelöst gehabt. Die Herren, die auch schon zur Zeit von Sunday's Worst Enemy bei Starmarket zusammen musiziert haben, haben es auf alle Fälle noch immer drauf und die Show machte jede Menge Spaß!


Im Ferbuar hätten dann eigentlich noch Ozzy Osbourne und Judas Priest in der Mercedes-Benz Arena spielen sollen, aber durch eine Erkrankung von Ozzy wurde die Show um ein Jahr (!) verschoben und nun wurde sogar die Show vom Februar 2020 auf  den 30. November 2020 verschoben und ich hoffe, dass Ozzy bis dahin auch gesund und am Leben bleibt und ich tatsächlich noch die Gelegenheit bekomme den Prince of Darkness und Judas Priest mit ihrem Album Firepower live zu erleben. Im März habe ich mir dann zusammen mit Daniel Kettcar in der Columbiahalle angeschaut und sie somit bereits zum zweiten Mal auf ihrer Tour zum Album Ich Vs. Wir gesehen. Als besonders Schmankerl gab es mit Der Süsse Duft Der Widersprüchlichkeit (Wir Vs. Ich) noch eine neue EP in Ergänzung zum grandiosen Comebackalbum dazu. Im März spielten dann Cave In zusammen mit Old Man Gloom im Festsaal Kreuzberg, aber irgendwie war ich an dem Abend ziemlich platt. Ein paar Tage später spielten dann Dare, die ich erst ein paar Wochen zuvor über Sven kennengelernt hatte und auch wenn die Show im Bi Nuu nur spärlich besucht war, ließ sich die Band ihre Spielfreude nicht nehmen und wurde von den anwesenden Fans frenetisch gefeiert! Erneut nur ein paar Tage später spielte Christian Kjellvander ein Wohnzimmerkonzert bei Matze, wo ich auch schon Rocky Votolato und Garret Klahn live erlebt haben und wieder war die intime Atmosphäre  einzigartig.


Im Mai war ich dann gleich auf fünf Shows, beginnend mit Empowerment, die auf der Core Tex Stage beim 1.Mai in Kreuzberg spielt haben. Legendäre Ankündigung von Jogges zu Beginn der Show: "Mir send Empowerment aus Stuttgart!". Und dann begannen die Emowochen, wo ich innerhalb von vier Wochen mit Jawbreaker, Leiah, The Get Up Kids und Mineral gleich vier Emo-Legenden live gesehen habe. Jawbreaker einmal live zu sehen, hätte ich fast gar nicht mehr für wahrscheinlich gehalten. Dass sie allerdings Jinx Removing nicht gespielt hatten, war dann doch etwas schade. Etwas schade war auch, dass Leiah im Rahmen des Miss the Stars Festivals gespielt haben und wie die anderen Bands lediglich 30 Minuten zur Verfügung hatte. Viel zu kurz, um alle neuen Songs sowie alle Klassiker zu spielen. Hatte mich aber sehr gefreut die Band nach so langer Zeit mal wieder live zusehen und anschließend haben ich mich noch lange mit Gunnar, David und Anders unterhalten. Für The Get Up Kids im S036 hatte Valentin die Karten besorgt gehabt, so hatten wir endlich mal wieder die Gelegenheit uns zu sehen und den langeausgemachten Plattentausch zu vollziehen. Die Muncie Girls spielten Support und The Get Up Kids einen Hit nach dem anderen, was war das schön. Zudem spielten auch noch Mineral im Lido, das war auch schön. Allerdings ging es im Juni gleich weiter, da die Gorilla Biscuits wieder im SO36 spielten, mit Charley's War im Vorprogramm Nur wenige Monate zuvor aber überraschenderweise Alex Brown verstorben, eine Hardcore Legende die während der Show von Civ geehrt wurde, ein wirklich berührender Moment. Und schon ein Tag darauf folgte die nächste Emo-Legende, nämlich Chamberlain, die eine ausverkaufte Show in der Kantine im Berghain spielten. Die Show war überragend und ich traf viele Leute, die ich zum Teil schon seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Als Support spielten Scott Ritcher (Metroshifter) und Sunday Inn. Das 1. Halbjahr wurde beendet von INVSN, die ich nun schon zum 6. Mal live gesehen habe. Dieses Mal spielten sie allerdings im Vorprogramm von Le Butcherettes, die ich wiederum schon mal im Vorprogramm von At the Drive-In live erlebt hatte. Bei tagsüber 38 Grad war die Show im Bi Nuu abends ebenfalls unglaublich heiß!


Das zweite Halbjahr  begann mit einem absoluten Highlight, da Def Leppard ihre einzige Headlinershow in der Zitadelle in Spandau gespielt haben. Dieses Mal war ich leider ohne Sven bei Def Leppard, aber wieder war es großartig mit erneut dem einzigen Wehrmutstropfen, dass ich leider nie Steve Clark live auf der Bühne erleben durfte. Im Vorprogramm spielten Europe und die waren auch toll. Zu meiner Überraschungen spielten dann auch noch John Diva & The Rockets of Love, die als Mötley Crüe Plagiat live ganz unterhaltsam waren. Metallica mit Ghost im Vorprogramm hab ich leider verpasst. Dafür habe ich während meines Urlaubs auf der Schwäbischen Alb in Stuttgart endlich mal wieder ein Konzert mit Daune und Uwe gesehen. Battery waren mit 25 Jahre Only the Diehard Remain unterwegs und supporteten  H2O zu ihrem 25-jähringen Bandjubiläum. Echt verrückt, dass das alles schon so lange her sein soll. Zudem traf ich  noch allerhand Leute, die ich ewig nicht mehr gesehen hatte,  wie Marc (XEmbraceX), Jens (Bobby Peru) und Orhun (Life.Love.Shirts). Leider war der Club viel zu groß für Battery, aber die Band ließ sich ihren Spaß trotzdem nicht nehmen und spielte ein tolles nur viel zu kurzes Set. H2O waren auch sehr unterhaltsam und ließen Rock You Like A Hurricane von den Scorpions in ihr Set einschließen und brachten ihren Unmut über Präsident Trump lautstark zum Ausdruck und coverten dann noch Nazi Punks Fuck Off von den Dead Kennedys! Am Tag der Jugend gingen 
Billy und ich abends nochmals zu Kettcar, die ein Open Air Konzert in der Esslinger Burg gespielt haben. Die Location war echt toll, das Wetter ebenfalls wieder formidabel und das Konzert grandios! Marcus erzählte Anekdoten, wie er damals mit …but alive hier im JuZ gespielt hat und Reimer über seine Telefonate mit seiner Mutter, darüber dass Sonntagabends die Konkurrenz eines Konzerts geben über des Tatorts immer so groß ist. Zur Solotour von Frankie Stubbs (Leatherface) habe ich es leider nicht geschafft gehabt.

Dann war erst einmal Sommerpause und im August war ich auf keinem einzigen Konzert und es dauerte bis zum 28.09.2019 bis ich dann endlich Mal wieder  Thees Uhlmann live gesehen habe. Das Konzert im Lido war nach wenigen Minuten ausverkauft und ich war sehr froh darüber ne Karte dafür bekommen zu haben. Die Show war phänomenal und am Ende bekam ich sogar noch ein T-Shirt von Thees geschenkt, da er es cool fand, dass jemand mit einem Def Leppard T-Shirt zu seinem Konzert kommt. Einmal Metalhead immer Metalhead und deshalb ging es nur wenige Tage später auch noch zu Mike Tramp, der mit seiner Band of Brothers neben seinen Solosachen auch Songs von White Lion und Freak of Nature zum Besten gab. Zwischen den Songs erzählte er tolle Anekdoten aus seinem Leben, was diesen Abend zu einem ganz besonderen gemacht hat. Im September spielten dann auch noch Spermbirds im ausverkauften Clash in Kreuzberg. Tolle Show und die neuen Songs reihten sich hervorragend in die Setlist ein, schade nur, dass es Melt the Ice nicht mehr auf die Setlist geschafft hatte. Aber bei der Menge an Klassikern, die sie gespielt haben, darf man sich nicht beschweren. Als Support spielten übrigens Gulag Beach ausm Wedding.


Im November kamen Refused zusammen mit Thrice auf Co-Headliner Tour. Naja es schien mir mehr so zu sein, dass Thrice Headliner sind und Refused nur nicht zum Support degradiert werden sollte. Den eigentlichen Support hingegen übernahmen Petrol Girls. Da die Show im Huxley's recht teuer war, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass Dennis mich auf die Gästeliste gesetzt hatte. Und auch darüber, dass Refused vor Thrice gespielt haben, war ich schußendlich doch auch froh, so wurde es nicht allzu spät, da ich dann bei Thrice nach 2-3 Songs los bin, da am nächsten Tag wieder vor 6 Uhr der Wecker klingelte. Am Freitag darauf spielten Marathonmann im Badehaus, die sich mit ihrem neuen Album Die Angst Sitzt Neben Dir nicht nur wieder in meine Jahrescharts, sondern auch direkt in mein Herz gespielt haben, nachdem wir eine zeitlang getrennte Wege gegangen sind! Die Show war großartig, die Setlist lang und sogar Dein ist mein ganzen Herz hatte es wieder auf die Setlist geschafft gehabt, was mich irgendwie doch ganz dolle gefreut hat. Das Vorporgramm wurde von The Pariah bestritten, die mir ganz gut gefallen haben. Allerdings ist mir eine Hardcoreband, die ihre eigene Lichtanlage mitbringt, dann doch ein wenig suspekt. 


Nachdem im Mai bereits Emo-Wochen waren ging es im November nochmals weiter. Dashboard Confessional aka Chris Carabba spielte eine Solo-Akustik-Show im Privatclub und die wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich habe ich sein zweites Album The Places You Have Come to Fear the Most als es 2001 veröffentlicht wurde rauf und runter gehört. Chris erklärte nach dem ersten Song, wie der Abend verlaufen werden. Er habe mit The Best Deceptions begonnen und werde mit Hands Down enden, was dazischen passiert, erfolgt auf Zuruf. Ok, er hatte sich natürlich herausgenommen, mit der Begründung, dass seine zwei Gitarren unterschiedlich gestimmt seien, ggf. Songs erst etwas später zu spielen, um nicht ständig die Gitarre wechseln zu müssen oder - mit einem Augenzwinkern - auch gar nicht, wenn er keine Lust darauf habe. Aber ich denke, alle kamen auf ihre Kosten und das Publikum sang bei allen Songs mit. Echt ein toller Abend, der übrigens von Corey Wells aus Los Angeles, California, USA eröffnet wurde. Direkt am Tag drauf spielten Hot Water Music zu ihrem 25-jährigen Bandjubliäum das komplette No Divison Album, das zudem 20-jähriges Jubliäum hatte. Die Karte dafür steht seit über einem Jahr bei mir im Regel und die Vorfreude war riesig. Den Abend eröffneten Spanish Love Song, die mir auch ganz gut gefallen haben und anschließend standen Red City Radio auf der Bühne, die sich ebenfalls mächtig ins Zeug legten. Aber beiden Bands war klar, dass das Publikum auf Hot Water Music und No Division wartete und als dann die ersten Klänge von SouthEast First erklangen wurden bereits die Fäuste geregt und bei manchen Flossen die ersten Tränen. Generell habe ich noch nie bei einem Konzert soviele Menschen weinen sehen, ja Hot Water Music verstehen sich sehr gut darauf Emotionen mit ihrer Musik zu verbinden. Leider war noch immer nicht Chris Wollard wieder am Start, so dass wie bereits im vergangenen Jahr Chris Cresswell von The Flatliners seinen Part übernahm. Bei Our Own Way und It's Hard To Know herrschte auch bei mir Glückseligkeit und als sie dann das komplette Album durchgespielt  hatten, folgten noch weitere Hits von den anderen Alben. Das war wirklich ein unvergesslicher Abend! Nach zwei Tagen Pause folgte dann noch mit Cult of Luna das dritte in Folge ausverkaufte Konzert in dieser Woche! Als Support spielten A.A. Williams, die allerdings früher begonnen haben, als angekündigt und somit hatten wir nur noch die zwei letzten Songs gehört gehabt. Im Anschluss standen Brutus auf der Bühne, die zu Dritt ganz schön laut waren und durch eine Sängerin beeindruckten, die zugleich auch noch kraftvoll Drums spielte. Als Cult of Luna dann endlich auf die Bühne traten legten sie auch sofort mit dem Opener The Silent Man von ihrem neuen Album A Fear of Dawn los und begeisterten von der ersten bis zur letzten Minute. Schade fand ich nur, dass es dieses Mal Vicarious Redemption nicht auf die Setlist geschafft hatte und natürlich auch, dass die Songs von Mariner nicht gespielt wurden. Aber nichtsdestotrotz spielten sich Cult of Luna locker in die Top 10 der besten Shows, die ich 2019 besucht habe

Anbei meine Top 10 der besten Shows 2019 in unbestimmter Reihenfolge:


1. Def Leppard - Zitadelle, Berlin

2. Kettcar - Burg, Esslingen
3. Dare - Bi Nuu, Berlin
4. Spermbirds - Clash, Berlin
5. Mike Tramp & Band of Brothers - Musik & Frieden, Berlin
6. Thees Uhlmann & Band - Lido, Berlin
7. Chamberlain - Kantine im Berghain, Berlin
8. Cult of Luna - Festsaal Kreuzberg, Berlin
9. Hot Water Music (play No Divison in full) - Lido, Berlin
10. Dashboard Confessional - Privatclub, Berlin 

Das letzte Konzert, das ich 2019 besucht habe, läuft außerhalb der Wertung, da die Show zum 25-jährigen Jubiläum von Startracks ein richtiges Minifestival mit 5 Bands war und somit bereits die Hälfte der Plätze in Beschlag nehmen würde, da es ein unglaublich toller Konzertabend war.  Eröffnet wurde der Abend von Bedroom Eyes, einer mir bis dato unbekannten Band auf Startracks. Cooler treibender IndieRock mit einem sympathischen Frontman. Im Anschluss stand dann das Trio Vases Flora och Fauna auf der Bühne, die normalerweise auf Schwedisch singen. Allerdings haben sie auf ihrem aktuellen Album ausschließlich Lieder mit deutschen Texten, die in Verbindung mit ihrem Folkpop dann teilweise (ungewollt?) skurril klangen, zumal die Ansagen dazwischen auf Englisch gemacht wurden. Aber unterhaltsam war das allemal...

Als nächstes standen Pablo Matisse auf der Bühne. Pablo Matisse wurde von Ian Person (Soundtrack Of Our Lives) und Per Stålberg (Division Of Laura Lee) gegründet, um ihre Vorlieben für 80er Jahre Hardcore im Stile von Minor Threat, Dag Nasty und Fugazi auszuleben. Mit I'm So Tired gab es dann auch noch eine Coverversion von Fugazi und mit I Will Follow You Into the Dark gab es sogar noch einen Coversong von Death Cab for Cutie im Hardcoregewand! Absolut grossartige Show!
Nachdem die gemeinsame Tour von Kristofer Åström und Rasmus Kellerman (Tiger Lou) 2017 aus persönlichen Gründen leider ausfiel, hatte ich zwei Jahre später nun doch noch die Gelegenheit diese beiden Ausnahmemusiker an einem Abend live zu erleben. Kristofer Åström spielte zwar ohne Hidden Truck, dafür trotzdem mit Begleitband. Das Set war zwar nicht sonderlich lang, aber dennoch sehr intensiv. Bei All Covers Hell hatte ich Gänsehaut und der neue Song In Betweener lässt Großes erahnen, wenn das neue Album kommt. Der Text schien noch recht neu zu sein, da Kristofer ihn noch vom Blatt ablesen musste. Nach der Show schnappte ich mir dann noch die Setliste, nur beim Textblatt zu In Betweener meinte Kristofer, dass er das noch für morgen Abend in Hamburg benötige. Bin auf alle Fälle schon sehr aufs neue Album gespannt und hoffe, dass er damit dann auch wieder auf Tour kommt. 
Zum Abschluss standen dann Tiger Lou auf der Bühne, die ich zwar nun schon oft gesehen haben, aber die mich auch immer wieder überraschen und vor allem begeistern können. Während viele Bands im Laufe der Jahre immer ruhiger und somit häufig auch langweiliger werden, machen das Tiger Lou genau umgekehrt und spielen auch ältere Songs live schneller und härter und klingen somit noch intensiver und haben mich mit ihrem leider ebenfalls recht kurzen Set dennoch restlos begeistert. Zwar fehlten Hits wie z.B. Sam, As I Samantha und Oh Horatio, aber diese hätte auch nicht so gut in das Set gepasst. Vielleicht kommt Rasmus ja doch irgendwann mal wieder Solo auf Tour, dann würden diese Songs wieder sehr gut passen. Ein äußerst kurzweiliger und musikalisch sehr abwechslungsreicher Abend, der als Konzertabschluss 2019 nicht hätte besser sein können. Wobei ein wenig schade finde ich es dennoch, dass ich heute nicht nochmal zu Thees Uhlmann in die Columbiahalle kann. Aber die Show im Lido wäre auch nicht zu toppen und dann geh ich halt im Januar zur Lesetour, um Thees wieder live auf einer Bühne zu sehen.

So das war's, mein Konzertjahr 2019. Für die Persistence Tour mit Gorilla Biscuits, Agnostic Front und H2O steht die Konzertkarte schon im Regal und natürlich auch Ozzy Osbourne und Judas Priest, die ja in diesem Jahr schon hätten spielen sollen. Sicherlich werde ich mir auch wieder ne Karte für das Punk in Drublic Fest holen, wenn NOFX wieder mit Pennywise und sogar den Circle Jerks sowie mit zahlreichen anderen Bands kommen wird. Und heute habe ich gelesen, dass endlich Body Count mit ICE-T nach Berlin kommen werden, deren Album Bloodlust habe ich ja 2017 mächtig gefeiert! Bei Baroness hoffe ich noch auf eine Clubtour zu Gold & Grey und ansonsten lasse ich mich einfach überraschen. Aber wenn ich wünsche äußern darf, dann würde ich mich eine Tour von Passage 4 freuen, deren Meisterwerk World Circus nach über 25 Jahren erstmalig auf Vinyl veröffentlicht wird. Die Tour von Def Leppard mit Mötley Crüe, Poison und Joan Jett & The Blackhearts wird leider nur in amerikanischen Stadien stattfinden, da wäre ich ansonsten ebenfalls sofort am Start gewesen.


An dieser Stelle wünsche ich allen Leserinnen und Leser noch eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten, Happy Chanukka und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt jung im Herzen!


Dienstag, 7. Mai 2019

Meine 55 besten Alben aus Deutschland

Meine 55 besten Alben/EPs/7"s aus Deutschland

Nachdem das VISIONS in seiner 312. Ausgabe mit einem Schweden-Special u.a. die 55 besten schwedischen Rockalben vorgestellt hatte, hatte ich die Idee hier ebenfalls meine eigene Bestenliste mit meinen besten schwedischen Alben/EPs/7"s zu präsentieren. Tja und das machte mir das gleich einen solchen Spaß, dass ich euch nun meine 55 besten Alben/EPs/7"s aus Deutschland präsentieren möchte. Hier war die Auswahl natürlich noch weitaus schwieriger, da ich ja hier seit frühester Kindheit musikalisch sozialisiert wurde und es, auf die Lebensdauer gesehen, doch eine Menge Musik aus Deutschland gab und gibt, die mich auf irgendeine Art bewegt, beeinflußt oder begeistert hat und es noch immer tut. Um jedoch nicht ins Uferlose abzudriften, dachte ich mir, bleibe ich einfach trotzdem bei der Top 55, auch wenn dadurch einige Bands und Künstler*innen leider außen vor bleiben werden.

Anbei erneut der Hinweis, dass diese Liste keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit erhebt! Die Liste ist wieder komplett subjektiv und es werden nur Alben, EPs und 7"s von Bands oder Künstler*innen aus Deutschland aufgeführt, die mir persönlich etwas bedeuten und deren Alben, Singles, etc. auch in meiner persönlichen Sammlung stehen. Erneut beschränke ich mich auf nur ein Album pro Band/Künstler*in, um insgesamt mehr nennen zu können. Und wie schon beim letzten Mal gibt es eine Playlist mit 50 Songs aus Deutschland auf Spotify, da leider nicht alles dort verfügbar war.

Es folgen in unbestimmter Reihenfolge meine 55 besten Alben/EPs/7"s aus Deutschland:

1. Tomte - Hinter All Diesen Fenstern (2003, Grand Hotel van Cleef)
Als ich Tomte zum ersten mal live gesehen habe, war dies 2000 im kleinen Cafe Panama in Fulda als Supportband für The Weakerthans. Thees stöberte in meiner Plattenkiste und Oli war hocherfreut, dass ich die 7" von seiner Hardcoreband Chispa hatte, so dass er mir attestierte die beste Plattekiste auf der Welt zu haben. Ich kaufte mir nach dem Konzert du weißt, was ich meine auf Vinyl, musste allerdings feststellen, dass mir Tomte damals auf Platte nicht so richtig gut reinliefen. Deshalb bin ich erst wieder ab Hinter all diesen Fenstern wieder auf Tomte gestossen und wurde fan for a lifetime. Als wir mal mit dem Auto zur Ostsee gefahren sind, hatte ich nur die Hinter All Diesen Fenstern CD dabei gehabt und die lief dann vier Stunden in Schleife! Ich werde dieses tolle Album niemals überdrüssig werden. Außerdem gibt es glaube ich keine Band, die ich öfter zitiert habe, ja sogar für die Dankeskarten für unsere Hochzeit fand sich ein passendes Zitat von Tomte. This is forever!

2. Die Ärzte - Nach Uns Die Sintflut (1988, CBS)
Eigentlich müsste an dieser Stelle jetzt das Album Das ist nicht die ganze Wahrheit stehen. Es war 1988 und in diesem Sommer lief beim Besuch des Ferienzeltlagers kaum ein anderes Album. Ständig wurde die Kassette wieder zurück gespult und das Album von vorn gehört. Ich war völlig fasziniert von den Songs und den Texten und kauft mir sofort die Platte, als ich wieder zu Hause war. Im selben Jahr bekam ich aber auch von meinem damaligen besten Kumpel noch die Liveplatte Nach Uns Die Sintflut geschenkt, der sie selbst wiedrum geschenkt gekommen hatte und nichts damit anfangen konnte. Ich war erneut völlig fasziniert, von dem Epos auf drei LPs + Bonus 7" und konnte dadurch auch das Frühwerk von Die Ärzte entdecken. Selber live habe ich sie dann allerdings erst 1994 zur Reunion, aber das dürfte eines der großartigsten Konzerte gewesen sein, auf dem ich je war. Anbei die Setlist zur Show am 27.03.1994 im Arts & Craft in Neu-Ulm.

3. Kettcar - Du Und Wieviel Von Deinen Freunden  (2002, Grand Hotel van Cleef)
Kettcar haben mich mit ihrem ersten Album Du und wieviel von deinen Freunden restlos begeistern.  Als Nachfolgeband von den legendären ...but alive, schloss sich das Debütalbum von Kettcar nahezu nahtlos an das Farewellalbum Hallo Endorphin von ...but alive an und konnte mich musikalisch und textlich absolut begeistern. Zum ersten Mal live habe ich Kettcar im Vorprogramm von The Weakerthans in der Markthalle in Hamburg gesehen. Das müsste so 2001 gewesen, noch bevor das Debütalbum veröffentlicht war, da ich mir damals lediglich die EP  "So Lang Die Dicke Frau Noch Singt, Ist Die Oper Nicht Zu Ende" gekauft hatte. Das Nachfolgealbum Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen fand ich auch noch super, nur mit Sylt, dem dritten Album, fing es dann an, dass mich Kettcar irgendwie nicht mehr richtig erreichten und so gingen wir eine zeitlang getrennte Wege. 2014 sorgte das Debütalbum von Marcus Wiebusch für ein Aufhorchen und die Tour, bei der auch Songs von ...but alive gespielt wurden begeisterte mich wieder sehr. Tja und plötzlich 2017 mit der Veröffentllichung von Ich Vs. Wir hatten mich auch Kettcar wieder. Grandioses Album mit Songs, wie Sommer '89 (Er Schnitt Löcher In Den Zaun), bei dem ich wirklich jedes Mal eine Gänsehaut bekomme.

4....but live - Für Uns Nicht (1993, Weird System)
Als ich damals von meinem Cousin Daune die ersten beiden Scheiben von ...but alive in die Hand gedrückt bekommen habe, war ich mir nicht sicher, ob mir die Band gefallen würde. Aber ...but alive konnten mich dann doch sofort begeistern. Leider war nach vier Platten dann Schluß mit ...but alive. Schon die letzte Platte Hallo Endorphin zeigte eine deutliche musikalische Veränderung, die dann zur Gründung von Kettcar führte, welche mit ihrem Debütalbum Du und wieviel von deinen Freunden genau diese Entwicklung weitergeführt haben, in Richtung Pop. Da es heute unwahrscheinlich erscheint, dass Marcus Wiebusch heutzutage nochmal mit seiner alten Punkband auf der Bühne stehen wird, bin ich einfach froh, die Möglichkeit gehabt zu haben, ...but alive zweimal live gesehen zu haben. Zudem habe ich mich sehr gefreut gehabt, als Marcus 2014 mit seiner Soloplatte getourt war, er ein paar ...but alive Songs gespielt hatte.

5.  Bobby Peru - The X-File Conspiracy 7" (2001, strange fruit)
Die erste Show, die Achim und ich als strange fruit veranstaltet haben, war 1999 mit With Love, Bobby Peru und Tidal im Maikäfehäusle in Geislingen an der Steige. Diese Show war auch der Grundstein aus Strange Fruit, das damals nur als Distro und eben neu als Konzertveranstalter fungierte, auch noch zum Label auszubauen. Die erste Veröffentlichung sollte eine Split 7" von With Love und Bobby Peru werden, allerdings haben es Nico, Andrea, Paolo und Balu leider nie geschafft gehabt die Songs aufzunehmen, so dass es eben nach langem Hin und Her eben doch "nur" eine Bobby Peru 7" wurde. Diese wiederum wurde dafür richtig fett. Eine Picture-7" auf 45 rpm mit super schicken Cover! Bobby Peru waren damals am Durchstarten und hatten bereits einen Deal mit Defiance Records in der Tasche, lösten sich dann jedoch auf, bevor das Debütalbum aufgenommen wurde. Wirklich sehr schade , denn die neuen Songs mit fetter The Murder City Devils-mäßiger Orgel, klangen live absolut klasse und das wäre damals richtig durch die Decke gegangen...

6. Muff Potter -  Bordsteinkantengeschichten (2000, Huck's Plattenkiste)
Nun gut, für treue Leser von strange is the new fruit dürfte es keine Überraschung sein, dass Muff Potter in dieser Bestenliste auftauchen, da es nicht nur die Band ist, die ich am häufigsten live gesehen haben, sondern auch am häufigsten auf meinem Blog darüber geschrieben habe. Da sich die Diskussionen um das beste Album von Muff Potter meist um zwei Alben kreisen, nämlich Bordsteinkantengeschichten und von wegen, hatte ich mich vor 9 Jahren im meinem Post Best of 2000-2009 in aller Öffentlichkeit zu von wegen bekannt. Tja und heute schreibe ich eben, dass  Bordsteinkantengeschichten das beste Album von Muff Potter ist, kommt damit klar...

7. Die Walter Elf - Die Angst Des Tormanns Beim Elfmeter (1988, We Bite Records)
Die Walter Elf begleiten mich schon seit knapp 30 Jahren. Und auch heute gehören sie zu einer der wichtigsten Bands für mich, eine der Bands von der ich sämtliche Veröffentlichungen in meiner Sammlung stehen habe. Wie schon bei den Spermbirds, die sich einen Großteil der Mitglieder mit Walter Elf geteilt haben, habe ich meinen Cousin Daune dafür bewundert, dass er sie bereits mehrmals in Jugendhäusern live erlebt hatte. Mit Kick Joneses konnte ich zwar Beppo, Frank, Jürgen und Alex ebenfalls live erleben, aber es galt eine strikte Policy, dass mit Kick Joneses keine Walter Elf Songs gespielt wurden, nicht mal das Boomtown Rats Cover I don't like mondays...

Zum 20jährigen Jubliäum der Band spielte die Walter Elf am 20.12.2002 dann endlich eine Reunionshow im Kammgarn in Kaiserlautern, an dem Ort wo sie 11 Jahre zuvor ihre Abschiedsshow gespielt hatten! Es war eine der Shows, die ich nie vergessen werde, schließlich waren wir locker mit 20 Mann aus Geislingen angereist und das euphorisierte Publikum hatte lauthals alle Songs mitgesungen und einfach eine gute Zeit gehabt!

8. Spermbirds - Something To Prove (1986, We Bite Records)
Spermbirds waren absolute Pioniere für die deutsche Hardcore Szene. 1983 in Kaiserslautern mit dem früheren GI Lee Hollis am Gesang gegründet, sind sie bis heute aktiv! Die Mitglieder überschnitten sich, wie bereits erwähnt, zum größten Teil mit Die Walter Elf! Es hatte bis zum 05.06.2004 gedauert, bis ich endlich Spermbirds live erleben konnte! Und nachdem ich Spermbirds seither ein par Mal live gesehen habe, werde ich in diesem Jahr erneut die Gelegenheit dazu haben, sie sogar mit neuem Album live zu sehen! Ähnlich wie bereits 7 Seconds haben die Spermbirds mit Songs und Texten, wie Get On The StageTry Again und You're Not A Punk mein Verständnis von Hardcore und Punk massgeblich beeinflußt!

9. Helloween - Keeper Of The Seven Keys - Part II (1988, Noise International)
Mit Helloween verbinde ich eher eine ungewöhnliche Erinnerung, nämlich dass ich Keeper of The Seven Keys Part I und II auf einem Mixtape in Heavy Rotation während meines Ferienjobs gehört habe, wo ich tagein tagaus den Rasen im Kurpark von Bad Überkingen gemäht habe. Das muss so Anfang der 90er gewesen sein. Erst 25 Jahre später habe ich dann Halloween endlich auf der Pumpkins United Tour in Berlin live gesehen und hatte eine großartige Zeit auf der dreistündigen Metalparty!

10. Crime - Hard Times (1993, DIY)
Für mich ist Hard Times, das Debütalbum von Crime, das vermutlichunterbewerteste HardRock-Album aller Zeiten. Ok, ich muss zugeben, dass ich da natürlich ein wenig voreingenommen bin, schließlich waren Crime die Locals Heroes aus meiner Heimatstadt Geislingen an der Steige. Ich war in der Eybtalhalle bei der Record Release Party von Hard Times und habe mir dort auch mein Exemplar von den Bandmitgliedern signieren lassen. 1994 habe ich mit Crime mein erstes Konzert überhaupt veranstaltet. Der BRGLPRMPF war ein Konzert, das an meiner Schule immer vom 11. Jahrgang veranstaltet wurde und wir waren damals mächtig stolz, dass Crime dort gespielt haben, schließlich brachten sie doch die Rock-Welt von Bon Leppard und Guns'N Crüe in unsere kleine Stadt! Auch heute noch klingt Hard Times frisch und abwechslungsreich und wäre es fünf Jahre früher auf einem großen Label veröffentlicht worden mit Supportshows mit den entsprechenden Bands, dann wäre die Band damals richtig groß geworden!

11. Nena - Feuer und Flamme (1985, CBS)
Ich habe damals Feuer Und Flamme von meiner Tante aus Berlin auf Kassette bekommen, da ich damals noch keinen Plattenspieler besessen habe. Ich hatte allerdings einen tollen Ghettoblaster, mit dem ich Songs aus dem Radio aufgenommen habe, die ich aus der Hitparade und Formel Eins kannte. Nena war die erste Band bzw. Künstlerin von der ich Fan war und meine damalige Brieffreundin schickte mir Poster von Nena, die sie aus der Bravo hatte. Von meiner Tante bekam ich dann sogar noch eine originale Autogrammkarte von Nena mit den Unterschriften der kompletten Band, da sie zufällig mit der Schwester von Nena zusammen gearbeitet hatte. Man, was war ich damals stolz, dass ich der Junge aus dem Dorf solch einen Schatz hatte. Natürlich habe die Karte noch immer und sie steckt in der LP von Feuer Und Flamme, die ich mir Jahre später dann noch auf dem Flohmarkt gekauft habe.

12. Die Toten Hosen - Damenwahl (1986, Totenkopf Records, Virgin)
Wenn es darum ging, ob man sich zu den Ärzten oder den Hosen bekennt, war ich immer bekennender Ärzte-Fan. Allerdings nie puritisch, den Die Toten Hosen haben ja durchaus ein paar nette Alben veröffentlicht, ob nun Unter Falscher Flagge, Ein kleines bisschen Horrorschau oder Auf dem Kreuzzug ins Glück. Ausgewählt habe ich schlußendlich Damenwahl. Live gesehen habe Die Toten Hosen ausschließlich in den 90ern und das letzte gekaufte Album war Kauf Mich!

"Ich bin noch keine sechzig und ich bin auch nicht nah dran.Und erst dann werde ich erzählen was früher einmal war"

13. Rantanplan - Kein Schulterklopfen (Gegen Den Trend) (1996, B.A. Records)
Rantanplan ist nicht nur der Hund, der dümmer ist als sein Schatten, sondern auch eine PunkRock-Band mit Bläsern. Anfangs waren dort auch noch Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff  am Start, die dann später als Kettcar weitermusiziert haben. Ich kenne auch nur die ersten beiden Alben von Rantanplan, die damals auf B.A. Records erschienen sind und hab dann irgendwie das Interesse verloren, als die beiden ausgestiegen sind. Zum Glück hatte ich in der Zeit die Gelegenheit Rantanplan 2-3 Mal live zu sehen. Das Poster zu Kein Schulterklopfen (Gegen Den Trend) hing ewig in meinem Jugendzimmer und noch heute habe ich große Freude daran, mir die beiden Alben anzuhören. Zumal ich Köpfer auch immer mit meiner Zeit in England verbinden, da ich es dort rauf und runter gehört habe.

14. Trio - Trio (1982, Mercury)
Wer in den 80ern in der BRD aufgewachsen ist, wurde musikalisch selbstverständlich mit der Neuen Deutschen Welle sozialisiert und folglich dürfte die Prozentzahl der heute Ü40ern recht hoch sein, die DaDaDa kennen. Der Song war schließlich schon als Kind einfach mit zu singen. Dabei war der Song, der Trio sogar international einen Hit bescherte, anfangs gar nicht auf dem Debütalbum enthalten. Die gesamte Geschichte zu Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha, ist auch Wikipedia nachzulesen.

15. Herbert Grönemeyer - 4630 Bochum (1984, EMI)
Neben Männer waren auf 4630 Bochum natürlich auch noch weitere Hits, wie Alkohol und Flugzeuge im Bauch enthalten und natürlich die Hymne auf Grönemeyers Heimatstadt Bochum, in der er aufwuchs.  Das Album hielt sich über 2,5 Jahre in den Deutschen Charts und ist mit knapp 3 Millionen verkauften Alben das zweiterfolgreichste Album von Grönemeyer nach Mensch, das 2002 veröffentlicht wurde. Zum ersten und bisher einzigen Mal live habe ich Herbert Grönemeyer zu seiner Chaos-Tour 1993, damals in Stuttgart in der Schleyerhalle.

16. Casper - XOXO (2011, Four Music)
Es gibt halt so Alben, da weiß man noch ganz genau, wann und wo man die zum ersten Mal gehört hat. Der Name Casper schwirrte vor der Veröffentlichung von XOXO schon herum und es zeichnete sich ab, dass der Hype immer größer wurde. Das Video zu Der Druck steigt/ Blut sehen, oder vielleicht war es auch nur ein Teaser machte mich auf alle Fälle neugierig. In Ulm beim Müller habe ich mir dann das Album aus dem Regel genommen und bin zum Reinhören an den Tresen gegangen. Bei dem Song Auf Und Davon steigerte sich mein Interesse zunehmend und als dann bei XOXO die Stimme von Thees Uhlmann einsetzte, war mir klar, dass ich mir das Album auf jeden Fall kaufen werde. Auch 8 Jahre später verbinde ich dieses Album mit genau der Zeit, als es veröffentlicht wurde. In dem Zeitraum von zwei Jahren war es sicherlich das Album was ich am meisten gehört habe. Schade nur, dass ich mir damals nicht gleich die LP geholt habe...

17. Marathonmann - ...Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt (2014, Century Media)
Marathonmann habe ich damals im Vorprogramm von Boysetsfire kennengelernt und sie auch gleich mit dem ersten Album Holzschwert in mein Herz geschlossen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich mir noch eine EP und das zweite Album von Marathonmann gekauft und sie 2013-2014 auch gleich diverse Male live gesehen und ihre Musik, die Texte und ihre Coverversion von Dein Ist Mein Ganzen Herz von Heinz Rudolf Kunze gefeiert! Nach diversen Wechseln der Bandmitglieder haben mich Marathonmann mit dem dritten Album dann leider irgendwie nicht mehr erreicht und zu den Shows bin ich dann auch nicht mehr gegangen. Der erste Song vom neuen Album klingt jedoch wieder recht vielverspechend und Bock hätte ich auch mal wieder Marathonmann live zu sehen...

18. Such A Surge - Under Pressure (1995, Epic)
Mit Such A Surge verbinde ich vor allem deren erstes Album. Damals haben Such A Surge 1995 im Kaoskeller in Langenau gespielt gehabt und mich völlig beeindruckt. Ein Jahr später wurden dann auch schon Agoraphobic Notes veröffentlicht, dass mir musikalisch und textlich auch noch gut reinlief, nur spielten Such A Surge 1997 dann live in schon wesentlich größeren Hallen. Mir ging das damals irgendwie zu schnell, vom Jugendhaus zu den großen Hallen und ich nahm ihnen den "Ausverkauf" übel. 2003 habe ich sie dann nochmals in meiner Heimatstadt Geislingen an der Steige auf dem Helfenstein Festival gesehen und wieder meinen Frieden ihnen gemacht, allerdings zählte Crossover damals schon längst nicht mehr zu meiner bevorzugten Musikrichtung...

19. Headcrash - Scapegoat (1993, Zoth Ommog)
Es müsste etwa 1995 gewesen sein, als Headcrash gemeinsam mit Thumb auf Tour unterwegs waren. Crossover war  noch immer mächtig angesagt und irgendwie haben wir es mit unserer Schülerzeitung Die Schulglocke geschafft ein Interviewtermin mit Headcrash beim Konzert im Ulmer Roxy zu ergattern. Mit Mela bin ich dann nach Ulm gedüst und als wir dann am Roxy ankamen und vor dem eigentlichen Einlass reingelassen wurden, wurden wir mit "Die Kinder von der Glocke sind da!" angekündigt. Zum Glück waren unsere Interviewpartner sehr entspannt und bereits Profis, denn wir waren es leider nicht weder entspannt noch Profis, außer Mela. Wir hatten kein Aufnahmegerät und ich hatte nicht mal einen Kugelschreiber, um mir Notizen zu machen, geschweige denn wirklich Fragen vorbereitet. Aber das Gespräch lief super und im Anschluß wollten sogar noch Thumb von uns interviewt werden. Das anschließende Konzert war dann ebenfalls der absolute Knaller, so dass die Aktion rundum gelungen war. Allerdings kann ich mich aktuell gar nicht mehr erinnern, ob die Interviews später überhaupt in der Schluglocke gedruckt wurden...

20. Mikroboy - Bis Zum Ende (2007, DIY)
Mit Michi Ludes a.k.a Mikroboy haben ich zusammen an der Popakademie studiert, Dort wurde Mikroboy, das bis dato ein Soloprojekt von Michi war dann auch zur Band. Anfangs wurde ich noch mit unveröffentlichten Demosongs und Coverversionen versorgt, so dass ich Mikroboy wirklich von Anfang an in mein Herz schließen konnte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit Michi bei mir Zuhause in der Küche zu sitzen, um die Songs seines Debütalbum gemeinsam anzuhören. Der große Durchbruch blieb Mikroboy leider immer verwehrt, aber Michi Ludes steht für mich auf derselben Stufe wie Marcus Wiebusch, Thees Uhlmann und Nagel und die Songs werden mir für immer ne Menge bedeuten. Auch gibt es nur wenige Bands, die öfters live gesehen habe, wie Mikroboy. 2016 war dann leider Schluß mit Mikroboy und Michi ist endlich in den großen Hallen angekommen, allerdings als Tourmanager von Bands, wie z.B. Mighty Oaks.
 

21. Steuerfrei - Demoralisiert (1991, DIY)
So nachdem ich ja bereits Crime aufgeführt habe, folgen mit Steuerfrei nochmals lokale Helden aus meiner Heimatstadt Geislingen an der Steige! Ähnlich, wie bei Die Ärzte und Die Toten Hosen, war man damals in Geislingen eben entweder Fan von Steuerfrei oder von Fatal. Steuerfrei waren unsere Ärzte zum Anfassen, Mitsingen und Abfeiern. Als Fans und Freude wurde selbstverständlich alle Auftritte besucht, die in der Nähe waren und es gab nur Auftritte in der Nähe! Dabei gilt der Auftritt in der Rätschenmühle als absolut legendär. Zwei Mal haben Steuerfrei auch auf privaten Parties von mir gespielt und beim Song Auf und Davon durfte ich sogar eine Zeile von mir dazubeitragen, was mir bei Liveauftritten immer an anerkenndes Zuzwinkern von Chris einbrachte. Bei uns an der Schule hing sogar ein Zettel am Schwarzen Brett, dass die Demokassette in der großen Pause bei mir käuflich zu erwerben sei. Hat zwar nie jemand gemacht, machte mich aber damals mächtig stolz mit der Band assoziert zu werden, zumal das ja damals alles vor Strange Fruit war. Mein Traum ist ja noch immer, dass es irgendwann eine Complilation mit allen Steuerfrei Songs geben wird, mit Fotos und Geschichten von damals. Mal schauen, was die Zukunft bringt...

22. Wir Sind Helden - Die Reklamation (2003, Reklamation Records)
Leider habe ich zu Wir Sind Helden keine besondere  persönliche Anekdote, da ich sie weder zu ihrer Anfangszeit oder überhaupt einmal live gesehen habe. Dafür war ich 2003 frisch nach Berlin gezogen und irgendwie verbinde ich Wir Sind Helden sehr mit dieser Zeit, als der Karrera Klub die ganze neuen Indie Hits am Start hatte. Das war echt ne tolle und spannende Zeit.

23. Mia. - Stille Post (2004, Columbia)

Wie schon bei Wir Sind Helden erwähnt, verbinde ich auch vor allem Mia, mit der Zeit, als ich frisch nach Berlin gezogen war. Auch hier liefen deren Hits im Karrera Klub und irgendwie war alles neu und hip. Stille Post habe ich rauf und runter gehört und dann auch noch das Glück gehabt, beim Tip Magazin Gästelistenplätze für die Show der Stille Post Tour in der Columbiahalle gewonnen zu haben. Ja, war ganz schön toll, damals.

24. Ideal  - Ideal (1980, Innovative Communication)
Mit ihrem Debütalbum gelten Ideal als die Vorreiter der Neuen Deutschen Welle, die mich damals in jungen Jahren musikalisch sehr geprägt hat und vermutlich der Grundstein zu meiner Liebe zu Pop und Punk bilden. Mit ihrem Song Berlin haben Ideal die Hymne schlechthin für die Stadt geschrieben, mit der mich diese Hassliebe verbindet. Allerdings hat es sich der Song Schwarz zu Blau von Peter Fox vor ein paar Jahren zur Aufgabe gemacht, dem Song Berlin den Titel der ultimativen Berlin Hymne den Rang abzulaufen.

25. Thees Uhlmann - Thees Uhlmann (2011, Grand Hotel van Cleef)
Nach der Pause von Tomte, hatte ich mich zunächst sehr über neue Musik von Thees gefreut und das Album und seine Show im Astra gefeiert. Auf dem zweiten Album konnten mich vor allem die Songs Zugvögel und Am 07. März begeistern, aber irgendwie wuchs dann auch die Sehnsucht, Thees möge doch wieder mit seiner alten Kapelle neue Musik aufnehmen und live spielen. So hörte ich auf zu seinen Konzerten zu gehen. Aber mittlerweile ist die Sehnsucht schon wieder so groß, dass ich auch mit der Thees Uhlmann Band Vorlieb nehme und freu mich schon riesig auf das Konzert Ende September im Lido.

26. Marcus Wiebusch - Konfetti  (2014, Grand Hotel van Cleef)
So ganz 100%ig konnte mich das Solodebütalbum von Marcus Wiebusch nie überzeugen. Natürlich gibt es darauf wahnsinnig tolle Songs, wie z.B. Der Tag wird kommen, der es mittlerweile ja auch in das Kettcar Reportoire geschafft hat und dort immer als "Coverversion" angekündigt wird. Aber Haters Gonna Hate wirkt auf mich irgendwie befremdlich und stört für mich den Fluß beim Durchhören des Album. Marcus hatte ja bereits geahnt, dass der Song polarisieren würde und bewusst  den Songtitel Haters Gonna Hate gewählt. Wobei ich mich in keinsterweise als Hasser sehe und den Song ja auch gar nicht hasse, nur eben nicht gut finde. Ja und nerven tut er auch ein wenig. Dafür war die Show klasse, weil er auch noch Songs von Kettcar und vor allem auch von ...but alive gespielt hatte.

27. Loxiran - Loxiran 7" (1997, Per Koro)
Die Loxiran 7" möchte ich auch ein wenig stellvertretend für die ganzen "Northcore" Bands posten, wie z.B. Acme, Lebensreform, Lindsay, Enfold, Chispa, Carol, und wie sie alle hießen. Ich habe zwar einige 7"s und auch LPs von genannten Bands, allerdings kann ich mich nicht erinnern, die Bands je live gesehen zu haben. Das mag zum einen daran liegen, dass es viele der Bands nur ein par Jahre in den 90ern gab und zum anderen, dass diese damals nicht unbedingt im Süddeutschland getourt sind. Live gesehen gabe ich dafür Bands, wie Acheborn, Engrave, Stack und natürlich die übermächtigen Yage, auch wenn es etwas vage ist, die jetzt namentlich alle in einen Topf zu werfen. Wie auch immer, ich bin auf alle Fälle sehr froh, dass ich nach Langem suchen, die Loxiran 7" endlich noch zu einem vernünftigen Preis bekommen habe und die 10" werde ich hoffentlich irgendwann auch noch finden...

28. Hansen Band - Keine Lieder Über Liebe (2005, Grand Hotel van Cleef)
Die Hansen Band sind Jürgen Vogel, Marcus Wiebusch (...but alive, Rantanplan, Kettcar), Thees Uhlmann (Tomte), Felix Gebhard (Home of the Lame) und Max Schröder (Tomte, Der Hund Marie) aus dem Film Keine Lieder über Liebe von Lars Kraume. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Musik sehr nach Kettcar oder Tomte klingt, je nachdem wer den Song geschrieben hat, nur eben mit Jürgen Vogel am Gesang! Ich hatte das große Glück sogar zwei der raren Auftritte der Band live zu sehen, einmal in Darmstadt und einmal in Berlin. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dass ich mein Hansen Band T-Shirt während meines Praktikums bei Ariola (SonyBMG) in München getragen haben. Auf dem Backprint stand Keine Lieder über Liebe und irgendwie fanden sie das bei dem Schlagerlabel gar nicht so gut, da ich darauf angeprochen wurde, dass ich das T-Shirt doch hier nicht tragen könne...

29. Die Fantastischen Vier - 4 Gewinnt  (1992, Columbia)
Zum ersten Mal habe ich natürlich von den Fantastischen Vier gehört, als ich das Video zu Die da !?! auf MTV gesehen habe. Ein paar Monate später habe ich Fanta 4 dann zum ersten Mal live bei Rock am Ring gesehen. Auch wenn Rap und HipHop damals eigentlich nicht unbedingt mein Ding waren, schließlich hatte ich zu dem Zeitpunkt lediglich Licensed To Ill von den Beastie Boys in meiner Sammlung stehen, so machten die Fantas doch einfach großen Spaß. Im Rahmen von einem Projekt zu Selma - In Sehnsucht eingehüllt, bei dem Gedichte der Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger von bekannten deutschen Interpreten vorgetragen wurden, habe ich dann nach einem Konzert in der Synagoge in der Rykestraße anschließend noch die Gelegenheit gehabt mit Thomas D in der Aula des Hotel Kempinskis abzuhängen. Er freute sich über die Tipps, wo man in Berlin überall gut vegan essen konnte, was 2007 in Berlin noch nicht an jeder Ecke möglich war.

30. Fettes Brot  - Außen Top Hits, Innen Geschmack (1996, Alternation)
Es war 1996, Fettes Brot waren mit ihrem Megahit Jein,u.a.  in meiner damaligen Lieblingskneipe Duuuli omnipräsent und ein Jahr später spielten Fettes Brot mit Tocotronic (die ich hiemit dann auch noch erwähnt habe) ein gemeinsames Konzert in Ulm. Das Album Außen Top Hits, Innen Geschmack kam zwar erst viele Jahre später über meine Frau in meine Sammlung, aber für mich wird Jein immer der ultimative Duuuli Hit bleiben und Fettes Brot eine der wenigen Hip Hop Bands, die ich tatsächlich auch mal live gesehen habe, wie auch Die Fantastischen Vier und natürlich Beastie Boys.

31. Schwoißfuaß - Oinr Isch Emmr Dr Arsch (1981, Trikont)
Für mich als Schwabe waren Schwoißfuaß ein wichtiger Bestandteil meiner musikalischen Sozialisation. Es war toll zu entdecken, dass Rockmusik auch mit schwäbischen Texten funktionierte. Generell gefiel mir in jungen Jahren Rockmusik in Mundart eh voll gut. Verdamp Lang Her von BAP lief damals natürlich auch bei uns in der Rockdisco in der schwäbischen Provinz und selbstverständlich auch die Spider Murphy Gang und selbst an Wenn i mit dir tanz von Nicki hab ich postive Erinnerungen. An dieser Stelle kann ich ja auch noch kurz den ganzen Austropop von Falco, Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich, Die Erste Allgemeine Verunsicherung, S.T.S.und Opus erwähnen oder Hallo Klaus (i wü nur zruck) von Nickerbocker & Biene,  viele tolle Songs, die mich seit meiner Kindheit begleiten.

32. Treadmill - Stand Up For? (1999, Two Friends Recordings)
Als ich angefangen habe eine Liste für meine Top 55 zusammenzustellen, fehlten Treadmill anfangs noch. Irgendwie hatte ich die nicht mehr so ganz auf dem Schirm, tja und dann bin ich wieder auf Stand Up For? gestossen und hab mich erinnert, wie toll Treadmill waren. Echt verwunderlich, dass ich nicht gleich an Treadmill gedacht habe, schließlich habe ich all deren Platten in meiner Sammlung und zum Glück damals sogar einmal live gesehen. Waren irgendwie unterbewertet, dabei war der Sound irgendwo zwischen Quicksand, Fireside und Samiam ja mächtig angesagt. Mit Two Friends Recordings waren wir damals auch freundschaftlich verbunden. Andy war zudem der Sänger von Bobby Peru und hat uns damals als wir mit strange fruit begonnen haben Platten zu machen, viele Tipps gegeben und mit Sunday Inn hatten wir sogar einen gemeinsamen Release. Toll ist auch die Coverversion von Ideals Berlin auf der Split-LP mit Relief.

33. Olli Schulz & Der Hund Marie ‎– Warten Auf Den Bumerang (2006, Labels)
Olli Schulz habe ich leider viele Jahre unterschätzt gehabt. Obwohl er von Marcus Wiebusch entdeckt wurde und seine ersten beiden Platten auf Grand Hotel van Cleef veröffentlicht hatte, habe ich ihn lange Zeit nur nebenher wahrgenommen. Heute finde ich es schade, dass ich keines seiner früheren Konzerte besucht habe und letztendlich nie live gesehen habe, obwohl er ja noch immer Konzerte gibt. Aber wenigsten habe ich die DVD SOS Showman Olli Schulz Live und finde ich Doku Hometown von EinsPlus ganz schön toll, wie auch die Folgen von Der Tatortreiniger, in denen Olli Schulz mitspielt. Mal schauen, vielleicht steige ich irgendwann mal ganz in das Universum Olli Schulz ein.

34. Sportfreunde Stiller - Die Gute Seite (2002, Blickpunkt Pop)
Klar ist es leicht, Sportfreunde Stiller auch einfach blöd zu finden, vor allem, wenn man Tomte Fan ist und es nicht ganz nachvollziehbar ist, warum die Sporties so einen riesigen Erfolg hatten und Tomte eben nicht so. Aber das macht Tomte im Umkehrschluss zu den den coolen Underdogs. Aber egal, allein der Song Ein Kompliment rechtfertig die Nennung in dieser Liste und live gesehen habe ich Sportfreunde Stiller damals auch, das müsste die Burli-Tour in der Columbiahalle gewesen sein und dann natürlich nochmals auf der Fanmeile 2006, als sie vor dem Brandenburger Tor ihren größten Hit  ’54, ’74, ’90, 2006 zum Besten gaben. Ja das wäre echt etwas gewesen, wenn die Nationalmannschaft damals Weltmeister geworden wäre, aber so mussten wir uns eben noch 8 Jahre gedulden.

35. Alphaville -  Forever Young (1984, WEA)
Ok, ich gebe es zu, ich liebe Popmusik! Natürlich nur wenn sie gut gemacht ist, wie eben hier bei Alphaville. Forever Young ist ein zeitloser Hit, der damals wie heute von allen gemocht wird. Selbst Punks mochten Forever Young und so veröffentlichten Die Goldenen Zitronen 1987 auf ihrem Debütalbum Porsche, Genscher, Hallo HSV auch eine Art Coverversion namens Für immer Punk!

36. O.K. - Okay 7" (1987, Seven Eleven)
Ich weiß gar nicht, ob sich heutzutage noch viele an O.K. erinnern, aber an den Song Okay werden  sich vermutlich noch viele erinnern können. Diese Art von Musik kannte ich damals noch gar nicht, als die Single veröffentlicht wurde und fand die ganzen Zitate und Samples einfach sehr spannend. Das dabei ein Hit rausgekommen ist, der auch nach 30 Jahren noch Spaß macht zu hören, spricht eindeutig für den Song, auch wenn ich jetzt sonst nichts weiter von O.K. kenne...

37. Beatsteaks - Smack Smash (2004, Epitaph Records)
In den 90ern tourten die Beatsteaks noch durch die Jugendzentren, leider war ich damals nicht bei der Show als sie in Ulm im Büchsenstadel gespielt haben. Mit Smack Smash gelang ihnen dann der ganz große Wurf und spielten fortan ganz oben mit. Mit tollen Alben und einer grandiosen Liveperformance erspielten sich die Berliner die Herzen ihrer Fans. Ein Zitat von Die Ärzte aus deren Song Unrockbar bringt das Ganzen am Besten auf den Punkt: „Wie kannst Du bei den Beatsteaks ruhig sitzen bleiben?"

38. Blind Guardian - Follow The Blind (1989, No Remorse Records)
Auf Blind Guardian bin ich leider erst Mitte der 90er gestossen und hatte die Alben zunächst auch nur auf Kassette überspielt. Der Power-Metal a la Helloween auf Vollgas lief mir ganz gut rein, aber leider waren Punk und Hardcore zu diesem Zeitpunkt für mich irgendwie wichtiger, so dass ich es leider verpasst habe, Blind Guardian in dieser Zeit einmal live zu sehen. Über die Jahre habe ich mir dann die ersten fünf Alben nach und nach auf CD gekauft und bin mit dem ein oder anderen Reissue auf Vinyl am liebäugeln, komischerweise kenne ich die Alben, die im neuen Jahrtausend veröffentlicht wurden, überhaupt nicht. Wenn es aber eine Tour zu 30 Jahre Follow the Blind geben sollte, wäre ich sofort am Start!

39. Scorpions -  World Wide Live (1986, Harvest)
Scorpions habe ich irgendwie auch nie live gesehen, auch wenn die Veröffentlichung  von Crazy World in meine Metal Hochphase fiel. Aber irgendwie habe ich nie viele Alben von Scorpions besessen, sondern hab eher nur die Hits gehört, sei es auch der Best-of Compilation Best of Rockers N' Ballads oder eben World Wide Live! Crazy World ist auch eines der wenigen Alben, das ich während meiner Studentenzeit versetzt habe, als man für CDs noch soviel Geld bekam, um sich 2nd Hand Platten dafür kaufen zu können, was heutzutage ja völlig undenkbar ist!

40. A Modest Proposal - Songs on 33 7" (2009, Lolila Records)
Natürlich kommt auch diese Bestenliste nicht ohne Bands aus, die auf strange fruit veröffentlicht haben. Auch wenn wir ne Menge Bands aus Schweden und Spanien auf dem Label hatte, so wollten wir natürlich auch die lokale Szene unterstützen und dokumentieren, so wie das unsere Vorbilder mit Dischord Records, Desperate Fight Records und BCore gemacht haben. In unserem Fall, erwies sich das jedoch als ungemein schwieriger, so dass nur ein Teil der deutschen Bands auf strange fruit auch tatsächlich aus unserer Region kamen. Anyway, mit den Jungs von A Modest Proposal bin ich auch noch nach 17 Jahren freundschaftlich verbunden. Und auch wenn die Veröffentlichung von ...of Memories and Dreams nicht unbedingt ein Verkaufsschlager war und noch immer kistenweise CDs in meinem alten Jugendzimmer bei meinen Eltern stehen, so bin ich doch sehr froh, dass wir das Album damals veröffentlicht haben. Meine Lieblingsplatte von A Modest Proposal ist allerdings erst veröffentlicht worden, als strange fruit schon längst Vergangenheit war und mit Poteniell Unsterblich gelang ihnen zum Abschied sogar noch ein richtiger Hit!

41. Pale - Razzmatazz (The Arts At The Sands) (2000, Defiance Records)
Mit ihren Alben auf Defiance Records konnten Pale am Anfang des neuen Jahrtausends eine etwas größere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und veröffentlichten am Ende sogar auf Grand Hotel van Cleef! Trotzdem waren Razzmatazz und How To Survive Chance mit all ihren Hits dann doch eher einen Szenenhit und auch wenn die Videos zu Teenage Heaven oder Goodbye Trouble auch mal auf Viva 2 zu sehen waren, so blieb der ganz große Erfolg dann doch aus. Es bleibt die Erinnerung an unvergessliche Konzerte, tolle Platten und fancy T-Shirts und auch wenn Pale leider nie etwas auf strange fruit veröffentlicht haben, so haben Holger und Stephan zumindest bei zwei von unseren Platten dafür gesorgt, dass diese zumindest gut aussehen.

42. Sometree - Bending The Willow (2006, Pop-U-Loud)
Sometree sind vermutlich eine der unterbewertesten Bands in Deutschland! Mit tollen Alben und intensiven Liveshows begeisterten sie mich viele Jahre bis zur ihrer Auflösung. Mit jedem neuen Album die Gewissheit, dass dies sicherlich der Durchbruch sein wird! Aber leider haben sie nie die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient hätten.  Bei der Reunionshow 2016 sah man dafür viele glückliche Gesichter im Publikum und trotz unglaublicher Hitze im Club, hatte ich bei Hands and Arrows am ganzen Körper Gänsehaut...

43. Monochrome - Ferro (2003, Trans Solar)
Ok, nachdem ich Sometree bereits als eine der am unterbewertesten Bands in Deutschland betitelt habe, gilt dies auch für Monochrome. In der Szene wurden und werden Monochrome für ihre herausragenden Platten und vor allem auch ihren intensiven und raren Liveshows verehrt, allerdings hat es für den ganz großen Wurf nie gereicht. Warum auch immer. Marc und Ahlie live auf der Bühne zu erleben, war auf alle Fälle immer etwas ganz Besonders. Ahlie, die auch mit Elektrolochmann ein paar tolle Scheiben veröffentlicht hatte, stieg und wanderte dann leider irgendwann aus. Mittlerweile leben die Mitglieder verteilt in Stuttgart, Berlin, Basel und Zürich, was neue Veröffentlichungen und Liveshows zu etwas sehr Rarem werden lassen. So liegt die letzte Platte Unità mittlerweile auch schon fünf Jahre zurück...

44. Hooka Hey - Hooka Hey 7" (1996, DIY)
Die Show von Hooka Hey damals als Support von Pillbox im Maikäferhäusle in meiner Heimatstadt Geislingen ist und bleibt bis heute unvergesslich, auch wenn das alles nun schon 23 Jahre her ist. Der Song Right Or Wrong mit seinem ungewöhnlichen Intro für einen Hardcoresong, nämlich mit einer Klaviermelodie, wurde damals von mir auf zahlreiche Mixtapes gepackt und auch heute macht es immer noch riesigen Spaß diese 7 Songs (!) der 7" zu hören, am besten ganz schön laut!

45. The Notwist - Neon Golden (2002, City Slang)
Als wir 2002 mit dem Auto nach Barcelona gefahren sind, um u.a. das San Feliu Hardcore Fest zu besuchen, hörten wir im Auto ununterbrochen ein Mixtape und ständig fragte ich bei einem bestimmten Song, wer denn diese großartige Band sei. Dieser Song war Pick up the Phone und die Band natürlich The Notwist. Nachdem wir wieder zurück waren, kaufte ich mir sofort Neon Golden und ich wurde nicht enttäuscht. Ein großartiges Album einer tollen Band. Die Dokumentation On/Off The Record zur Entstehung von Neon Golden ist ebenfalls ein absolutes Highlight und dringend zu empfehlen.
 

46. Get Well Soon -  Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon / Songs Against The Glaciation (2008, City Slang)
Konstantin Gropper hat ebenfalls, wie auch Michi Ludes von Mikroboy, mit mir an der Popakadmie studiert. Dort wurde auch aus seinem ehemals Soloprojekt eine Band, auch wenn Konstantin als Sänger, Multiinstrumentalist und Songschreiber weiterhin die Fäden in der Hand hält. Nach anfänglich tollen Alben und beeindruckenden Liveshows fand ich nach der Veröffentlichung einer Trilogie an EPs anschließend leider keinen Zugang mehr zu seinen Alben Love und The Horror. Ich freu mich aber immer noch sehr über seinen Erfolg, wie z.B. einer ausverkauften Elbphilharmonie und darüber den Anfang seiner Karriere miterlebt haben zu dürfen.

47. Steakknife - Songs Men Have Died For (1997, Semaphore)
Bei Discogs wird Lee Hollis als Mitglied von folgenden Bands geführt: 2 Bad, Ankry Simons, Spermbirds, Super Gouge und Steakknife, dabei wird er im ersten Album von Die Walter Elf auch noch unter Tanz und Gesang geführt. Ist schon ne verrückte Geschichte, dass Lee Hollis Anfang der 80er als GI nach Deutschland kam und dann hier zur PunkRock und Hardcore Legende wurde. Neben seinen hervorragenden musikalischen Veröffentlichungen, darf man natürlich nicht vergessen, dass Lee Hollis auch noch Autor von vier Büchern ist, die allesamt über den Ventil Verlag veröffentlicht wurden und allesamt großartig sind Folgende Zeile tippte ich 2009 in froher Erwartung Steakknife gleich live auf der Bühne zu sehen, in mein altes Nokia Handy: "Manchmal denke ich echt mein Leben hat komische Züge angenommen. Ich sitze alleine in einem versifften Punkschuppen und schreibe aus Mangel eines Kulis meine Gedanken als Aufgaben in mein veraltetes Handy, das leider auf 46 Zeichen begrenzt ist. Eine gewitterte Kurzgeschichte, haha. Warum bin ich nicht bei der Frau, die ich liebe und die auf mich zu Hause wartet? Wenn ich wenigstens mit Freunden unterwegs wäre. Irgendwie fühle ich mich zu alt für diesen Scheiss. Aber wenn ich daran denke, dass ich eben noch mit Lee Hollis geplaudert habe und er mir seine 11 Jahre alte Spoken Words CD signiert hat, denke ich hat doch alles seinen Sinn."

48. Kick Joneses -  Streets Full Of Idiots (1997, 5% Luxus)
Wie bereits schon erwähnt waren Kick Joneses lange Zeit mein Live-Methadon, das mich über den Schmerz hinweg getröstet hat, dass ich Die Walter Elf nie live erlebt hatte. Kick Joneses spielten zweimal bei uns im Jugendhaus und das T-Shirt und Poster dazu wurde getragen, bzw. hing an der Wand, bis der Zahn der Zeit sie zerflettern ließen. Im Jahr 2002 war es dann endlich soweit und ich erlebte Die Walter Elf live in ihrer Heimatstadt Kaiserlautern, das war ein Fest! Ja und heutzutage sind leider auch Kick Joneses Konzerte rar geworden und leider musste die Show im letzten Jahr krankheitsbedingt abgesagt werden. Aber ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben, dass ich die Kickies irgendwann dann auch nochmals live sehen, bis dahin schau ich mir im Oktober dann eben solange erst einmal die Spermbirds an...

49. Rainbirds - Rainbirds (1987, Mercury)
Einmal sass ich im ICE von Mannheim nach Berlin und direkt am Tisch gegenüber saß Katherina Franck von Rainbirds. Die gesamte Fahrt über hatte ich Blueprint als Ohrwurm, ließ mir aber nichts anmerken, denn nie im Leben hätte ich mich getraut sie anzusprechen. Das Debütalbum von Rainbirds war definitiv eines der Alben, das ich mir wegen der Single gekauft habe. Aktuell könnte ich keinen weiteren Song benennen, geschweige denn hätte ich einen im Ohr. Anbei natürlich noch die Fun Fact, dass Rodrigo Gonzalez, der ein paar Jahre später dann zu Die Ärzte stieß, nach der Veröffentlichung des Debüts auch bei Rainbirds in die Saiten griff und für den US-Release sogar nachträglich mit aufs Cover kam!

50. The Jeremy Days - The Jeremy Days (1988, Polydor)
Und gleich noch ein Album, das ich hauptsächlich aufgrund einer Single besitze, aber The Jeremy Days hatten mit Brand New Toy gleich so einen Hit am Start, dem man sich einfach nicht entziehen konnte. Die meisten Alben von The Jeremy Days in meiner Sammlung stammen allerdings von meiner Frau, die damals ein großer Fan.

51. Selig - Selig (1994, Epic)
Die Alben von Selig fanden ebenfalls erst durch meine Frau den Weg in meine Sammlung, aber  gehört habe ich das Debüt von Selig auch in den 90ern. Denn schließlich waren die Hits, wie Sie Hat Geschrien, Wenn ich Wollte oder Ohne Dich omnipräsent, wenn man damals auf einer Party oder einfach in der Kneipe war. Live gesehen habe ich Selg erst viel später auf der Und Endlich Unendlich Tour 2009 im Huxleys in Berlin.

52. Farin Urlaub - Endlich Urlaub! (2001, Völker Hört Die Tonträger)
Dieses Album habe ich wirklich rauf und runter gehört. Als wir mit strange fruit mal geplant haben eine Compilation mit Songs unter einer Minute zu veröffentlichen, hatte ich die wahnwitzige Idee einfach auch Farin Urlaub zu fragen, zumal Die Ärzte mit Yoko Ono zu der Zeit einen Hit unter einer Minute rausgehauen hatten. Ich habe dann auch tatsächlich eine Rückmeldung auf meine E-Mail bekommen und auch wenn es eine Absage war, so las sich der Text doch genau so, wie ich mir vorgestellt habe, dass Farin ihn schreiben würde. Ich war/bin daher der festen Überzeugung, dass er sich damals tatsächlich die Zeit genommen hatte mir zu antworten und darüber war/bin ich als Fanboy sehr glücklich.

53. Heisskalt - Hallo / Mit Liebe Gebraut (2003, Chimperator Department)
Heisskalt ist auch einer der Bands, die sich mit jeder Veröffentlichung weiterentwickelt haben. Häufig wenden sich Bands im Laufe ihrer Karriere mehr dem Pop zu und werden etwas ruhiger und glatter. Kurioserweise ist dies bei Heisskalt genau umgekehrt, so ist Hallo / Mit Liebe Gebraut ihre zweite EP mit einer unglaublichen Hitdichte und einer fetten Produktion, die auch super ins Radio passt. So ist hätte z.B. der Song Dezemberluft auch von Echt sein können und das ist in keinsterweise despektierlich gemeint. Und dann wurden Heisskalt mit jedem Album komplexer und sperriger. Der Höhepunkt stellt für mich das zweite Album Vom Wissen Und Wollen dar. Über Heisskalt bin ich dann auch auf FJØRT gestossen, da sie deren Song Valhalla live gecovert hatten. Leider haben es FJØRT aufgrund der begrenzten Anzahl nicht mehr in die Top 55 geschafft, aber sollen an dieser Stelle dennoch löblich erwähnt werden.

54. Spliff - 85555 (1982, CBS)
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich in jungen Jahren bei meinem 6 Jahre älteren Cousin Daune in seinem Zimmer sitze und er mir neue Musik vorspielt. Über ihn habe ich unzählige Punk und Hardcore Bands kennen und lieben gelernt. Allerdings kann ich mich auch noch gut daran erinnern, dass er mir auch den Song Deja Vu vorgespielt hatte und ich völlig fasziniert von der Musik war und die Textzeile "Ein toter Vogel fliegt vorbei und stirbt" so lustig fand. Und die Zeilen "Der Rote Hugo hängt tot im Seil, seine Leiche stinkt nach Shit. Wie'n weisser Engel, schön wie Schnee hängt er da - eh, du tust ihm doch weh!" verstand ich in jungen Jahren natürlich noch nicht und verstehe ich auch über 30 Jahre später noch immer nicht ganz...

55. Yage/The Robocop Kraus Split-7" (2001, Swing Deluxe Records)
So am Ende muss ich dann abermals ein wenig Schummeln, so dass ich einfach die Split-7" von Yage und The Robocop Kraus auserwählt habe, um nicht noch eine Band aus meiner Top 55 streichen zu müssen. Tja und um den ganzen noch die Krone aufzusetzen, nenne ich dann einfach auch noch Maggat, die zusammen mit Mitglieder von Cyan als The Robocop Kraus die Welt erobert haben. Zudem fand ich es toll, dass Yage und auch The Robocop Kraus anfangs alles selbst gemacht haben. So hatten Yage mit EarthWaterSky Connection und Nova Recordings gleich zwei Labels am Start und The Robocop Kraus mit Maggat und Cyan haben auf ihren eigenen Label Swing Deluxe  Records veröffentlicht. Zudem gab es auch noch gemeinsame Touren und viele tolle Konzerte beider Bands, so dass mir diese kleine Trick zu verzeihen ist. Auch wenn es insgesamt vier Bands sind, die ich somit im letzten Beitrag noch untergebracht habe. 

So, nun ist es geschafft und ich habe tatsächlich meine zweite Top 55 innerhalb weniger Monate veröffentlicht. Eine Fortsetzung dieser Reihe gestaltet sich allerdings als schwierig, da es höchstens noch mit Bands und Künstler*innen  aus England klappen könnte. Bei den USA sind es viel zu viele und ein Ding der Unmöglichkeit mich auf 55 zu beschränken und bei Bands aus Spanien oder Italien komme ich vermutlich nicht einmal auf diese Anzahl.Wie auch immer, es hat mir auf alle Fälle großen Spaß gemacht, durch meine Sammlung zu gehen und ein paar Anekdoten niederzuschreiben, zudem gibt es ja wieder eine tolle Best-of Top 55 Playlist auf Spotify, so dass es neben dem ganze Geschriebse auch etwas zu hören gibt.

Wer auch noch Bilder von den ganzen Platten sehen möchte, möge mir dazu auf meinem Instagram-Account folgen.